Asylgesetz

vom 26. Juni 1998 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 36 Verfahren vor Entscheiden

1Bei Nicht­ein­tre­tens­ent­schei­den nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 1 wird der asyl­su­chen­den Per­son das recht­li­che Ge­hör ge­währt. Das­sel­be gilt, wenn die asyl­su­chen­de Per­son:

a.
die Be­hör­den über ih­re Iden­ti­tät täuscht und die­se Täu­schung auf­grund der Er­geb­nis­se der er­ken­nungs­dienst­li­chen Be­hand­lung oder an­de­rer Be­weis­mit­tel fest­steht;
b.
ihr Ge­such mass­ge­blich auf ge­fälsch­te oder ver­fälsch­te Be­weis­mit­tel ab­stützt;
c.
ih­re Mit­wir­kungs­pflicht schuld­haft auf an­de­re Wei­se grob ver­letzt.

2In den üb­ri­gen Fäl­len fin­det ei­ne An­hö­rung nach Ar­ti­kel 29 statt.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2014 (AS 2013 4375 5357; BBl 2010 4455, 2011 7325).

BGE

122 II 193 () from 24. Mai 1996
Regeste: Entzug von Fürsorgeleistungen an abgewiesene Asylbewerber; Grundrecht auf Existenzsicherung; Art. 20a und 20b AsylG; Art. 10b der Asylverordnung 2 über Finanzierungsfragen vom 22. Mai 1991. Fürsorgeleistungen an abgewiesene Asylbewerber, die nicht vorläufig aufgenommen wurden, richten sich nach den Art. 20a und 20b AsylG, ihr Entzug somit nach Art. 10 ff. Asylverordnung 2; er kann mit Verwaltungsgerichtsbeschwerde angefochten werden (E. 1). Ein gänzlicher Entzug von Fürsorgeleistungen ist ein Grundrechtseingriff. Erfordernis der gesetzlichen Grundlage (E. 2). Unverhältnismässigkeit des gänzlichen Entzugs im konkreten Fall (E. 3).

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