Asylgesetz

vom 26. Juni 1998 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 46 Vollzug durch die Kantone

1Der Zu­wei­sungs­kan­ton ist ver­pflich­tet, die Weg­wei­sungs­ver­fü­gung zu voll­zie­hen.1

1bisWäh­rend des Auf­ent­hal­tes ei­ner asyl­su­chen­den Per­son in ei­nem Zen­trum des Bun­des ist der Stand­ort­kan­ton für den Voll­zug der Weg­wei­sung zu­stän­dig. Für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 27 Ab­satz 4 bleibt der Stand­ort­kan­ton auch nach de­ren Auf­ent­halt in ei­nem Zen­trum des Bun­des für den Voll­zug der Weg­wei­sung zu­stän­dig. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de ein an­de­rer als der Stand­ort­kan­ton als zu­stän­dig be­zeich­net wird.2

1terBei ei­nem Mehr­fach­ge­such nach Ar­ti­kel 111c bleibt der im Rah­men des frü­he­ren Asyl- und Weg­wei­sungs­ver­fah­rens zu­stän­di­ge Kan­ton wei­ter­hin für den Voll­zug der Weg­wei­sung und die Aus­rich­tung von Not­hil­fe zu­stän­dig.3

2Er­weist sich der Voll­zug aus tech­ni­schen Grün­den als nicht mög­lich, so be­an­tragt der Kan­ton dem SEM die An­ord­nung ei­ner vor­läu­fi­gen Auf­nah­me.4

3Das SEM über­wacht den Voll­zug und er­stellt zu­sam­men mit den Kan­to­nen ein Mo­ni­to­ring des Weg­wei­sungs­voll­zugs.5


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Dez. 2003 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1633; BBl 2003 5615).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Dez. 2003 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2003, (AS 2004 1633; BBl 2003 5615). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 3101; BBl 2014 7991).

BGE

122 II 193 () from 24. Mai 1996
Regeste: Entzug von Fürsorgeleistungen an abgewiesene Asylbewerber; Grundrecht auf Existenzsicherung; Art. 20a und 20b AsylG; Art. 10b der Asylverordnung 2 über Finanzierungsfragen vom 22. Mai 1991. Fürsorgeleistungen an abgewiesene Asylbewerber, die nicht vorläufig aufgenommen wurden, richten sich nach den Art. 20a und 20b AsylG, ihr Entzug somit nach Art. 10 ff. Asylverordnung 2; er kann mit Verwaltungsgerichtsbeschwerde angefochten werden (E. 1). Ein gänzlicher Entzug von Fürsorgeleistungen ist ein Grundrechtseingriff. Erfordernis der gesetzlichen Grundlage (E. 2). Unverhältnismässigkeit des gänzlichen Entzugs im konkreten Fall (E. 3).

128 II 200 () from 25. April 2002
Regeste: Art. 103 lit. a OG; Art. 14 Abs. 1 und 2, Art. 44 Abs. 3 und Art. 121 Abs. 1-4 AsylG; Art. 12f und 17 Abs. 2 aAsylG; Art. 14a ff. ANAG; Art. 13 lit. f BVO: nach Abweisung des Asylgesuchs vorläufig aufgenommene Person; Legitimation zur Beschwerde gegen einen Entscheid im Bereich der Ausnahmen von den Höchstzahlen; Grundsatz der Ausschliesslichkeit des Asylverfahrens; persönlicher Härtefall; medizinische Gründe. Anwendung der Übergangsbestimmungen des neuen Asylgesetzes auf Personen, die noch unter der Geltung des früheren Rechts vorläufig aufgenommen wurden; schutzwürdiges Interesse zur Beschwerdeführung (E. 1). Tragweite des Grundsatzes der Ausschliesslichkeit des Asylverfahrens nach Inkrafttreten des neuen Asylgesetzes. Rechtsstellung der Personen, die vorläufig aufgenommen worden sind (E. 2). Voraussetzungen für die Anwendung von Art. 13 lit. f BVO (E. 4). Medizinisch bedingter Härtefall (E. 5).

137 I 113 (8C_268/2010) from 6. Januar 2011
Regeste: Art. 12 BV; Art. 8 EMRK; Art. 27 Abs. 3, Art. 80 Abs. 1, Art. 81 und 82 Abs. 1 AsylG; Zuweisung eines Asylsuchenden an einen Kanton; Ausrichtung der Nothilfe. Der Zuweisungskanton ist für die Gewährung der Nothilfe an einen abgewiesenen Asylsuchenden mit Wegweisungsentscheid zuständig (E. 3-5). Unter gewissen aussergewöhnlichen Umständen kann die Ablehnung des Gesuchs eines abgewiesenen und auf die Wegweisung wartenden Asylbewerberpaars um Änderung der kantonalen Zuweisung eine mit Art. 8 EMRK nicht zu vereinbarende Einschränkung des Rechts auf Achtung des Familienlebens darstellen (E. 6.2). Es ist jedoch nicht angängig, gestützt auf die Regeln des Sozialhilfe- oder Nothilferechts Zuweisungsentscheide zu ändern oder gar zu unterlaufen und so die Wechselbeziehungen zwischen der kantonalen Zuweisung und der Nothilfe in Frage zu stellen (E. 6.3).

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