Asylgesetz

vom 26. Juni 1998 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 78 Widerruf

1Das SEM kann den vor­über­ge­hen­den Schutz wi­der­ru­fen, wenn:

a.
er durch falsche An­ga­ben oder Ver­schwei­gen we­sent­li­cher Tat­sa­chen er­schli­chen wor­den ist;
b.
die schutz­be­dürf­ti­ge Per­son die in­ne­re oder die äus­se­re Si­cher­heit der Schweiz ver­letzt hat, ge­fähr­det oder ver­werf­li­che Hand­lun­gen be­gan­gen hat;
c.
sich die schutz­be­dürf­ti­ge Per­son seit Ge­wäh­rung des vor­über­ge­hen­den Schut­zes wie­der­holt oder län­ge­re Zeit im Hei­mat- oder Her­kunfts­staat auf­ge­hal­ten hat;
d.
die schutz­be­dürf­ti­ge Per­son in ei­nem Dritt­staat ein or­dent­li­ches Auf­ent­halts­recht hat, in den sie zu­rück­keh­ren kann.

2Der vor­über­ge­hen­de Schutz wird nicht wi­der­ru­fen, wenn sich die schutz­be­dürf­ti­ge Per­son mit dem Ein­ver­ständ­nis der zu­stän­di­gen Be­hör­den in ih­ren Hei­mat- oder Her­kunfts­staat be­gibt.

3Der Wi­der­ruf des vor­über­ge­hen­den Schut­zes er­streckt sich nicht auf den Ehe­gat­ten und die Kin­der, aus­ser es er­wei­se sich, dass die­se nicht schutz­be­dürf­tig sind.1

4Soll der vor­über­ge­hen­de Schutz wi­der­ru­fen wer­den, so fin­det in der Re­gel ei­ne An­hö­rung nach Ar­ti­kel 29 statt. Die Be­stim­mun­gen des 1a. Ab­schnit­tes des 8. Ka­pi­tels sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über Mass­nah­men ge­gen Zwangs- hei­ra­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1035; BBl 2011 2185).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

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