Asylgesetz
(AsylG)

vom 26. Juni 1998 (Stand am 1. September 2022)


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Art. 55 Ausnahmesituationen

1 In Zei­ten er­höh­ter in­ter­na­tio­na­ler Span­nun­gen, bei Aus­bruch ei­nes be­waff­ne­ten Kon­flik­tes, an dem die Schweiz nicht be­tei­ligt ist, oder bei aus­ser­or­dent­lich gros­sem Zu­strom von Asyl­su­chen­den in Frie­dens­zei­ten ge­währt die Schweiz Flücht­lin­gen Asyl, so­lan­ge ihr dies nach den Um­stän­den mög­lich ist.

2 Der Bun­des­rat trifft die er­for­der­li­chen Mass­nah­men. Er kann, in Ab­wei­chung vom Ge­setz, die Vor­aus­set­zun­gen für die Asyl­ge­wäh­rung und die Rechts­stel­lung der Flücht­lin­ge ein­schrän­ken und be­son­de­re Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen auf­stel­len. Er er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung dar­über un­ver­züg­lich Be­richt.

3 Wenn die dau­ern­de Be­her­ber­gung von Flücht­lin­gen die Mög­lich­kei­ten der Schweiz über­steigt, kann Asyl auch nur vor­über­ge­hend ge­währt wer­den, bis die Auf­ge­nom­me­nen wei­ter­rei­sen kön­nen.

4 Zeich­net sich ab, dass ei­ne er­heb­li­che An­zahl von Flücht­lin­gen auf die Schweiz zu­kommt, so sucht der Bun­des­rat ei­ne ra­sche und wirk­sa­me in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit im Hin­blick auf de­ren Ver­tei­lung.

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