Asylgesetz
(AsylG)

vom 26. Juni 1998 (Stand am 1. September 2022)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 82a Krankenversicherung für Asylsuchende und Schutzbedürftige ohne Aufenthaltsbewilligung 214

1 Die Kran­ken­ver­si­che­rung für Asyl­su­chen­de und Schutz­be­dürf­ti­ge oh­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung ist un­ter Vor­be­halt der nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen nach den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 1994215 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG) aus­zu­ge­stal­ten.

2 Die Kan­to­ne kön­nen für Asyl­su­chen­de und Schutz­be­dürf­ti­ge oh­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung die Wahl des Ver­si­che­rers ein­schrän­ken und einen oder meh­re­re Ver­si­che­rer be­zeich­nen, wel­che ei­ne be­son­de­re Ver­si­che­rungs­form nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 4 KVG an­bie­ten.

3 Sie kön­nen für Asyl­su­chen­de und Schutz­be­dürf­ti­ge oh­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung die Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger nach den Ar­ti­keln 36–40 KVG ein­schrän­ken. Sie kön­nen dies vor der Be­zeich­nung ei­nes Ver­si­che­rers im Sin­ne von Ab­satz 2 tun.

4 Sie kön­nen einen oder meh­re­re Ver­si­che­rer be­zeich­nen, wel­che ei­ne Ver­si­che­rung mit ein­ge­schränk­ter Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger im Sin­ne von Ar­ti­kel 41 Ab­satz 4 KVG nur für Asyl­su­chen­de und Schutz­be­dürf­ti­ge oh­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung an­bie­ten.

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Ein­schrän­kung der Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger.

6 Die Kan­to­ne und die Ver­si­che­rer kön­nen ei­ne Auf­he­bung der Kos­ten­be­tei­li­gung nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 2 KVG ver­ein­ba­ren.

7 So­lan­ge Asyl­su­chen­de und Schutz­be­dürf­ti­ge oh­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung ganz oder teil­wei­se So­zi­al­hil­fe be­zie­hen, ist ihr An­spruch auf Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach Ar­ti­kel 65 KVG sis­tiert. Der An­spruch lebt in dem Zeit­punkt auf, in dem die­se Per­so­nen als Flücht­lin­ge an­er­kannt wer­den, als Schutz­be­dürf­ti­ge einen An­spruch auf ei­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung ha­ben oder kei­ne So­zi­al­hil­fe mehr be­zie­hen.

214 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4823, 2007 5575; BBl 2002 6845).

215 SR 832.10

BGE

133 V 353 () from 13. Juni 2007
Regeste: Art. 41 Abs. 1 und 4 KVG sowie Art. 26 Abs. 4 AsylV 2; Ziffer 4.2 und 5.3 des zwischen dem Kanton Zürich, der Ärztegesellschaft des Kantons Zürich und der Helsana Versicherungen AG am 8./9. Februar 2001 geschlossenen Rahmenvertrags über die obligatorische Krankenpflegeversicherung für Asylsuchende, vorläufig Aufgenommene und Schutzbedürftige ohne Aufenthaltsbewilligung, die von den zuständigen Fürsorgebehörden ganz oder teilweise unterstützt werden. Die in Ziffer 4.2 Rahmenvertrag vorgesehene Einschränkung der freien Wahl des Leistungserbringers - Bestimmung der anerkannten Leistungserbringer durch die Vertragspartner in der sog. Asyl-Hausarztliste (Ziffer 5.3 Rahmenvertrag) - ist rechtmässig (E. 4).

138 V 310 (8C_65/2012) from 21. August 2012
Regeste: a Art. 82 AsylG; Art. 92d KVV; Prämienübernahme von Nothilfeberechtigten. Abgewiesene Asylsuchende mit Wohnsitz in der Schweiz bleiben bis zu ihrer Ausreise aus der Schweiz der obligatorischen Krankenversicherung unterstellt. Die anfallenden Krankenkassenprämien sind bei nothilfeberechtigten, abgewiesenen Asylbewerbern durch die zuständige Sozialhilfebehörde zu tragen (E. 4).

141 V 455 (9C_233/2015) from 2. Juli 2015
Regeste: Art. 49 BV; Art. 42a KVG; Art. 1 VVK. Die Abgabe der Versichertenkarte für die obligatorische Krankenpflegeversicherung ist durch das Bundesrecht abschliessend geregelt. Das Prinzip des Vorrangs des Bundesrechts ist verletzt, wenn der Krankenversicherer sich auf das kantonale Recht beruft, um sich seiner Verpflichtung zu entziehen, die Karte auszustellen (E. 6).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden