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Asylgesetz
(AsylG)

vom 26. Juni 1998 (Stand am 22. November 2022)

Art. 3 Flüchtlingsbegriff

1 Flücht­lin­ge sind Per­so­nen, die in ih­rem Hei­mat­staat oder im Land, in dem sie zu­letzt wohn­ten, we­gen ih­rer Ras­se, Re­li­gi­on, Na­tio­na­li­tät, Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner be­stimm­ten so­zia­len Grup­pe oder we­gen ih­rer po­li­ti­schen An­schau­un­gen ernst­haf­ten Nach­tei­len aus­ge­setzt sind oder be­grün­de­te Furcht ha­ben, sol­chen Nach­tei­len aus­ge­setzt zu wer­den.

2 Als ernst­haf­te Nach­tei­le gel­ten na­ment­lich die Ge­fähr­dung des Lei­bes, des Le­bens oder der Frei­heit so­wie Mass­nah­men, die einen un­er­träg­li­chen psy­chi­schen Druck be­wir­ken. Den frau­en­spe­zi­fi­schen Flucht­grün­den ist Rech­nung zu tra­gen.

3 Kei­ne Flücht­lin­ge sind Per­so­nen, die we­gen Wehr­dienst­ver­wei­ge­rung oder De­ser­ti­on ernst­haf­ten Nach­tei­len aus­ge­setzt sind oder be­grün­de­te Furcht ha­ben, sol­chen Nach­tei­len aus­ge­setzt zu wer­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Ein­hal­tung des Ab­kom­mens vom 28. Ju­li 19514 über die Rechts­stel­lung der Flücht­lin­ge (Flücht­lings­kon­ven­ti­on).5

4 Kei­ne Flücht­lin­ge sind Per­so­nen, die Grün­de gel­tend ma­chen, die we­gen ih­res Ver­hal­tens nach der Aus­rei­se ent­stan­den sind und die we­der Aus­druck noch Fort­set­zung ei­ner be­reits im Hei­mat- oder Her­kunfts­staat be­ste­hen­den Über­zeu­gung oder Aus­rich­tung sind. Vor­be­hal­ten bleibt die Flücht­lings­kon­ven­ti­on vom 28. Ju­li 1951.6

4 SR 0.142.30

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 28. Sept. 2012 (Dring­li­che Än­de­run­gen des Asyl­ge­set­zes) (AS 2012 5359; BBl 2010 4455, 2011 7325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2014 (AS 2013 43755357; BBl 2010 4455, 2011 7325).