Asylum Act
(AsylA)

of 26 June 1998 (Status as of 22 November 2022)


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Art. 63 Revocation

1 SEM shall re­voke asylum or de­prive a per­son of refugee status:

a.
if the for­eign na­tion­al con­cerned has fraud­u­lently ob­tained asylum or refugee status by provid­ing false in­form­a­tion or by con­ceal­ing es­sen­tial facts;
b.
if any of the grounds stated in Art­icle 1 let­ter C num­bers 1–6 of the Refugee Con­ven­tion of 28 Ju­ly 1951167 ap­ply.

1bis It shall de­prive a per­son of refugee status if the refugee con­cerned travels to his or her nat­ive coun­try or coun­try of ori­gin. It shall not de­prive a per­son of refugee status if the per­son con­cerned cred­ibly demon­strates that the jour­ney to his or her nat­ive coun­try or coun­try of ori­gin was made un­der duress.168

2 SEM shall re­voke asylum if a refugee:

a.
has vi­ol­ated or rep­res­ents a threat to Switzer­land’s in­tern­al or ex­tern­al se­cur­ity or has com­mit­ted a par­tic­u­larly ser­i­ous crim­in­al of­fence;
b.
has failed to com­ply with a travel ban un­der Art­icle 59c para­graph 1 second sen­tenceFNIA169.170

3 The re­voc­a­tion of asylum or the depriva­tion of refugee status ap­plies in re­la­tion to all fed­er­al and can­ton­al au­thor­it­ies.

4 The re­voc­a­tion of asylum or the depriva­tion of refugee status does not ex­tend to the spouse or the chil­dren of the per­son con­cerned.171

167 SR 0.142.30

168 In­ser­ted by An­nex No 1 of the FA of 14 Dec. 2018 (Pro­ced­ur­al Ar­range­ments and In­form­a­tion Sys­tems), in force since 1 June 2019 (AS 2019 1413; BBl 2018 1685).

169 SR 142.20

170 Amended by An­nex No 1 of the FA of 14 Dec. 2018 (Pro­ced­ur­al Ar­range­ments and In­form­a­tion Sys­tems), in force since 1 April 2020 (AS 2019 1413, 2020 881; BBl 2018 1685).

171 Amended by No I 2 of the FA of 15 June 2012 on Meas­ures against Forced Mar­riages, in force since 1 Ju­ly 2013 (AS 2013 1035; BBl 2011 2185).

BGE

130 III 410 () from 31. März 2004
Regeste: Entziehung der elterlichen Sorge für Kinder mit iranischer Staatsangehörigkeit und Flüchtlingsstatus; Art. 1, 2, 13 und 18 Abs. 2 des Übereinkommens über die Zuständigkeit der Behörden und das anzuwendende Recht auf dem Gebiet des Schutzes von Minderjährigen vom 5. Oktober 1961; Art. 8 Abs. 3 und 4 des Niederlassungsabkommens zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Kaiserreich Persien vom 25. April 1934; Art. 12 Abs. 1 des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 28. Juli 1951. Das Minderjährigenschutzabkommen beeinträchtigt in Bezug auf das auf die Entziehung der elterlichen Sorge anwendbare Recht weder die Bestimmungen der Flüchtlingskonvention noch des schweizerisch-iranischen Niederlassungsabkommens, währenddem Art. 12 Abs. 1 der Flüchtlingskonvention dem an die Staatsangehörigkeit anknüpfenden Niederlassungsabkommen vorgeht (E. 3.1 und 3.2). Der Zivilrichter entscheidet unabhängig, wer als Flüchtling im Sinne der Flüchtlingskonvention zu gelten hat. Hat die zuständige Behörde hingegen Asyl gewährt, bindet diese Anerkennung als Flüchtling den Richter, weil damit ein Status begründet wurde, den alle schweizerischen Instanzen anzuerkennen haben (E. 3.3).

135 II 110 (2C_710/2008) from 16. Februar 2009
Regeste: Art. 1, 32 und 33 FK; Art. 10 Abs. 1 lit. a, Art. 11 und 14a-c ANAG; Art. 16 ANAV; Art. 5 und 63 ff. AsylG; Art. 83 AuG; Ausweisung eines anerkannten kambodschanischen Flüchtlings. Verhältnis zwischen ausländerrechtlicher Ausweisung, Widerruf des Asyls und vorläufiger Aufnahme (E. 2 und 3). Die Ausweisung eines anerkannten Flüchtlings, dessen Asyl widerrufen worden ist, rechtfertigt sich nur, wenn sie gestützt auf die gesamten wesentlichen Umstände verhältnismässig erscheint; dabei kann bloss die Prüfung von Aspekten, welche die Unzulässigkeit betreffen, in das Verfahren über die vorläufige Aufnahme verwiesen werden (E. 4.2). Die Ausweisung bzw. der Widerruf der Niederlassungsbewilligung trotz anerkanntem Flüchtlingsstatus setzt eine minimal konkretisierte und nicht lediglich rein abstrakte Wiederholungsgefahr voraus (E. 4.3).

139 II 65 (2C_184/2012) from 15. Dezember 2012
Regeste: Art. 33 der Genfer Flüchtlingskonvention; Art. 3 EMRK; Art. 25 Abs. 2 und 3 BV; Art. 5, 64 Abs. 1 lit. d und Art. 65 AsylG; Art. 62, 63 und 64 AuG; Koordination der die Anwesenheit in der Schweiz beendenden Verfahren gemäss AsylG und gemäss AuG. Die Rechtsprechung betreffend Art. 64 Abs. 1 lit. d AsylG in Verbindung mit Art. 10 ANAG bleibt unter der Herrschaft des AuG anwendbar. Die kantonalen Behörden können über die Nichtverlängerung oder den Widerruf einer von ihnen erteilten Anwesenheitsbewilligung entscheiden und sodann die Wegweisung verfügen und vollziehen, ohne dass vorgängig das Asyl widerrufen werden muss (E. 4). Beabsichtigt die kantonale Behörde, eine Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung eines Ausländers, der über Asyl verfügt, nicht zu verlängern oder zu widerrufen und den Betroffenen in Anwendung von Art. 64 Abs. 1 lit. c AuG wegzuweisen, hat sie allerdings dafür zu sorgen, dass neben den Voraussetzungen gemäss Art. 62 ff. AuG auch die Erfordernisse nach Art. 65 AsylG beachtet sind (E. 5.1). Anwendungsvoraussetzung von Art. 65 AsylG (E. 5.2 und 5.3). Voraussetzungen für eine Abweichung vom Grundsatz des Non-Refoulement (E. 5.4). Anwendung im vorliegenden Fall (E. 6).

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