Asylgesetz
(AsylG)


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Art. 88 Pauschalabgeltung 238

1 Der Bund gilt den Kan­to­nen die Kos­ten aus dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes mit Pau­scha­len ab. Die­se ent­hal­ten nicht die Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 91–93b.239

2 Die Pau­scha­len für asyl­su­chen­de und schutz­be­dürf­ti­ge Per­so­nen oh­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung de­cken na­ment­lich die Kos­ten für die So­zi­al­hil­fe so­wie die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung und ent­hal­ten zu­dem einen Bei­trag an die Be­treu­ungs­kos­ten.

3 Die Pau­scha­len für Flücht­lin­ge und schutz­be­dürf­ti­ge Per­so­nen mit Auf­ent­halts­be­wil­li­gung und für Flücht­lin­ge mit ei­ner rechts­kräf­ti­gen Lan­des­ver­wei­sung nach Ar­ti­kel 66a oder 66abis StGB240 oder Ar­ti­kel 49aoder 49abis MStG241 oder mit ei­ner rechts­kräf­ti­gen Aus­wei­sung nach Ar­ti­kel 68 AIG242 de­cken na­ment­lich die Kos­ten für die So­zi­al­hil­fe und ent­hal­ten zu­dem einen Bei­trag an die Be­treu­ungs- und Ver­wal­tungs­kos­ten.243 Sie wer­den längs­tens wäh­rend fünf Jah­ren nach Ein­rei­chung des Asyl­ge­suchs aus­ge­rich­tet.244

3bis Der Bund kann für Per­so­nen, die im Rah­men ei­ner Asyl­ge­wäh­rung für Flücht­lings­grup­pen nach Ar­ti­kel 56 in der Schweiz auf­ge­nom­men wer­den, die Pau­scha­le nach Ab­satz 3 län­ger als fünf Jah­re aus­rich­ten, na­ment­lich wenn die­se Per­so­nen bei ih­rer Ein­rei­se be­hin­dert oder be­tagt sind.245

4 Die Pau­scha­len für Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 82 nur An­spruch auf Not­hil­fe ha­ben, sind ei­ne Ent­schä­di­gung für die Ge­wäh­rung der Not­hil­fe.246

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238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4745, 2007 5573; BBl 20026845).

239 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

240 SR 311.0

241 SR 321.0

242 SR 142.20

243 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

244 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 20. März 2015 (Um­set­zung von Art. 121 Abs. 3–6 BV über die Aus­schaf­fung kri­mi­nel­ler Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der), in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 2329; BBl 2013 5975).

245 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2014 (AS 2013 43755357; BBl 2010 4455, 2011 7325).

247 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2014 (AS 2013 43755357; BBl 2010 4455, 2011 7325).

BGE

150 II 273 (2C_694/2022) from 21. Dezember 2023
Regeste: a Art. 120 Abs. 1 und 2 BGG; Art. 16 Abs. 1 und 5 SuG; Zulässigkeit der Beschwerde an das Bundesgericht gegen einen Entscheid betreffend eine öffentlich-rechtliche Streitigkeit zwischen einem Kanton und dem Bund. Zuständigkeit des Staatssekretariats für Migration (SEM) für den Erlass von Verfügungen bei Streitigkeiten über die vom Bund in Anwendung des Asylgesetzes an die Kantone ausgerichteten Pauschalabgeltungen. Das Bundesgericht beurteilt solche Streitigkeiten letztinstanzlich als Beschwerdeinstanz in Anwendung von Art. 120 Abs. 2 BGG (E. 1.1-1.3), unabhängig von den Voraussetzungen von Art. 83 und 89 BGG (E. 1.4).

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