Asylgesetz
(AsylG)


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Art. 8 Mitwirkungspflicht

1 Asyl­su­chen­de sind ver­pflich­tet, an der Fest­stel­lung des Sach­ver­hal­tes mit­zu­wir­ken. Sie müs­sen ins­be­son­de­re:

a.
ih­re Iden­ti­tät of­fen le­gen;
b.17
Rei­se­pa­pie­re und Iden­ti­täts­aus­wei­se ab­ge­ben;
c.
bei der An­hö­rung an­ge­ben, wes­halb sie um Asyl nach­su­chen;
d.
all­fäl­li­ge Be­weis­mit­tel voll­stän­dig be­zeich­nen und sie un­ver­züg­lich ein­rei­chen oder, so­weit dies zu­mut­bar er­scheint, sich dar­um be­mü­hen, sie in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist zu be­schaf­fen;
e.18
bei der Er­he­bung der bio­me­tri­schen Da­ten mit­wir­ken;
f.19
sich ei­ner vom SEM an­ge­ord­ne­ten me­di­zi­ni­schen Un­ter­su­chung un­ter­zie­hen (Art. 26a);
g.20
dem SEM ih­re elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­ger vor­über­ge­hend aus­hän­di­gen, wenn ih­re Iden­ti­tät, die Na­tio­na­li­tät oder der Rei­se­weg we­der ge­stützt auf Iden­ti­täts­aus­wei­se noch auf an­de­re Wei­se fest­ge­stellt wer­den kann; die Be­ar­bei­tung der Per­so­nen­da­ten aus elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­gern rich­tet sich nach Ar­ti­kel 8a.

2 Von Asyl­su­chen­den kann ver­langt wer­den, für die Über­set­zung fremd­spra­chi­ger Do­ku­men­te in ei­ne Amtss­pra­che be­sorgt zu sein.

3 Asyl­su­chen­de, die sich in der Schweiz auf­hal­ten, sind ver­pflich­tet, sich wäh­rend des Ver­fah­rens den Be­hör­den von Bund und Kan­to­nen zur Ver­fü­gung zu hal­ten. Sie müs­sen ih­re Adres­se und je­de Än­de­rung der nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Be­hör­de des Kan­tons oder der Ge­mein­de (kan­to­na­le Be­hör­de) so­fort mit­tei­len.

3bis Per­so­nen, die oh­ne trif­ti­gen Grund ih­re Mit­wir­kungs­pflicht ver­let­zen oder den Asyl­be­hör­den wäh­rend mehr als 20 Ta­gen nicht zur Ver­fü­gung ste­hen, ver­zich­ten da­mit auf ei­ne Wei­ter­füh­rung des Ver­fah­rens. Das­sel­be gilt für Per­so­nen, die den Asyl­be­hör­den in ei­nem Zen­trum des Bun­des oh­ne trif­ti­gen Grund wäh­rend mehr als 5 Ta­gen nicht zur Ver­fü­gung ste­hen. Die Ge­su­che wer­den form­los ab­ge­schrie­ben. Ein neu­es Ge­such kann frü­he­s­tens nach drei Jah­ren de­po­niert wer­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Ein­hal­tung der Flücht­lings­kon­ven­ti­on vom 28. Ju­li 195121.22

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17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4745, 2007 5573; BBl 20026845).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. April 2025 (AS 2024 189; BBl 2020 9287; 2021 137).

21 SR 0.142.30

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012 (AS 2013 4375; BBl 2010 4455, 2011 7325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2016 3101, 2018 2855; BBl 2014 7991).

23 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2021, mit Wir­kung seit 1. April 2025 (AS 2024 189; BBl 2020 9287; 2021 137).

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