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Bundesgesetz
über den Allgemeinen Teil
des Sozialversicherungsrechts
(ATSG)

vom 6. Oktober 2000 (Stand am 18. Juni 2021)

Art. 72 Grundsatz

1 Ge­gen­über ei­nem Drit­ten, der für den Ver­si­che­rungs­fall haf­tet, tritt der Ver­si­che­rungs­trä­ger im Zeit­punkt des Er­eig­nis­ses bis auf die Hö­he der ge­setz­li­chen Leis­tun­gen in die An­sprü­che der ver­si­cher­ten Per­son und ih­rer Hin­ter­las­se­nen ein.

2 Meh­re­re Haft­pflich­ti­ge haf­ten für Rück­griffs­an­sprü­che der Ver­si­che­rungs­trä­ger so­li­da­risch.

3 Auf die über­ge­gan­ge­nen An­sprü­che blei­ben die ih­rer Na­tur ent­spre­chen­den Ver­jäh­rungs­fris­ten an­wend­bar. Für den Re­gress­an­spruch des Ver­si­che­rungs­trä­gers be­gin­nen je­doch die re­la­ti­ven Fris­ten erst mit des­sen Kennt­nis sei­ner Leis­tun­gen und der Per­son des Er­satz­pflich­ti­gen zu lau­fen.

4 Be­steht ein di­rek­tes For­de­rungs­recht der ge­schä­dig­ten Per­son ge­gen­über dem Haft­pflicht­ver­si­che­rer, so steht die­ses auch dem in ih­re Rech­te ein­ge­tre­te­nen Ver­si­che­rungs­trä­ger zu. Ein­re­den aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag, die der ge­schä­dig­ten Per­son nicht ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­den dür­fen, kön­nen auch ge­gen­über dem Re­gress­an­spruch des Ver­si­che­rungs­trä­gers nicht vor­ge­bracht wer­den.

5 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Aus­übung des Rück­griffs­rech­tes. Ins­be­son­de­re kann er an­ord­nen, dass bei Re­gress­nah­me ge­gen einen Haft­pflich­ti­gen, der nicht haft­pflicht­ver­si­chert ist, meh­re­re am Rück­griff be­tei­lig­te Ver­si­che­rer ih­re Re­gress­an­sprü­che von ei­nem ein­zi­gen Ver­si­che­rer für al­le gel­tend ma­chen las­sen. Der Bun­des­rat re­gelt die Ver­tre­tung nach aus­sen für den Fall, dass die be­trof­fe­nen Ver­si­che­rer sich dar­über nicht ei­ni­gen kön­nen.