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Bundesgesetz
über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts
(ATSG)

Art. 21

1 Hat die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rungs­fall vor­sätz­lich oder bei vor­sätz­li­cher Aus­übung ei­nes Ver­bre­chens oder Ver­ge­hens her­bei­ge­führt oder ver­schlim­mert, so kön­nen ihr die Geld­leis­tun­gen vor­über­ge­hend oder dau­ernd ge­kürzt oder in schwe­ren Fäl­len ver­wei­gert wer­den.

2 Geld­leis­tun­gen für An­ge­hö­ri­ge oder Hin­ter­las­se­ne wer­den nur ge­kürzt oder ver­wei­gert, wenn die­se den Ver­si­che­rungs­fall vor­sätz­lich oder bei vor­sätz­li­cher Aus­übung ei­nes Ver­bre­chens oder Ver­ge­hens her­bei­ge­führt ha­ben.

3 So­weit So­zi­al­ver­si­che­run­gen mit Er­w­erb­ser­satz­cha­rak­ter kei­ne Geld­leis­tun­gen für An­ge­hö­ri­ge vor­se­hen, kann höchs­tens die Hälf­te der Geld­leis­tun­gen nach Ab­satz 1 ge­kürzt wer­den. Für die an­de­re Hälf­te bleibt die Kür­zung nach Ab­satz 2 vor­be­hal­ten.

4 Ent­zieht oder wi­der­setzt sich ei­ne ver­si­cher­te Per­son ei­ner zu­mut­ba­ren Be­hand­lung oder Ein­glie­de­rung ins Er­werbs­le­ben, die ei­ne we­sent­li­che Ver­bes­se­rung der Er­werbs­fä­hig­keit oder ei­ne neue Er­werbs­mög­lich­keit ver­spricht, oder trägt sie nicht aus ei­ge­nem An­trieb das ihr Zu­mut­ba­re da­zu bei, so kön­nen ihr die Leis­tun­gen vor­über­ge­hend oder dau­ernd ge­kürzt oder ver­wei­gert wer­den. Sie muss vor­her schrift­lich ge­mahnt und auf die Rechts­fol­gen hin­ge­wie­sen wer­den; ihr ist ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­denk­zeit ein­zuräu­men. Be­hand­lungs- oder Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men, die ei­ne Ge­fahr für Le­ben und Ge­sund­heit dar­stel­len, sind nicht zu­mut­bar.

5 Be­fin­det sich die ver­si­cher­te Per­son im Straf- oder Mass­nah­men­voll­zug, so kann wäh­rend die­ser Zeit die Aus­zah­lung von Geld­leis­tun­gen mit Er­w­erb­ser­satz­cha­rak­ter ganz oder teil­wei­se ein­ge­stellt wer­den. Ent­zieht sich die ver­si­cher­te Per­son dem Straf- oder Mass­nah­men­voll­zug, so wird die Aus­zah­lung ab dem Zeit­punkt ein­ge­stellt, in dem der Straf- oder Mass­nah­men­voll­zug hät­te be­gin­nen sol­len.Aus­ge­nom­men sind die Geld­leis­tun­gen für An­ge­hö­ri­ge im Sin­ne von Ab­satz 3.18

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).