Bundesgesetz
über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts
(ATSG)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 66 Renten und Hilflosenentschädigungen

1 Ren­ten und Ab­fin­dun­gen ver­schie­de­ner So­zi­al­ver­si­che­run­gen wer­den un­ter Vor­be­halt der Über­ent­schä­di­gung ku­mu­la­tiv ge­währt.

2 Ren­ten und Ab­fin­dun­gen wer­den nach den Be­stim­mun­gen des je­wei­li­gen Ein­zel­ge­set­zes und in nach­ste­hen­der Rei­hen­fol­ge ge­währt:

a.
von der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung oder der In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.
von der Mi­li­tär­ver­si­che­rung oder der Un­fall­ver­si­che­rung;
c.
von der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge nach dem Bun­des­ge­setz vom 25. Ju­ni 198251 über die be­ruf­li­che Al­ters‑, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVG).

3 Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen wer­den nach den Be­stim­mun­gen des je­wei­li­gen Ein­zel­ge­set­zes und in nach­ste­hen­der Rei­hen­fol­ge aus­sch­liess­lich ge­währt:

a.
von der Mi­li­tär­ver­si­che­rung oder der Un­fall­ver­si­che­rung;
b.
von der In­va­li­den­ver­si­che­rung oder der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung.

BGE

130 V 78 () from 16. Dezember 2003
Regeste: Art. 34a BVG; Art. 24 f. BVV 2; Art. 69 Abs. 2 ATSG: Leistungskürzung wegen Überentschädigung im Bereich der beruflichen Vorsorge. Das In-Kraft-Treten des ATSG und die gleichzeitig erfolgten Anpassungen des BVG haben hinsichtlich der Überentschädigungsregelung zu keiner Änderung der Rechtslage geführt. Art. 34a Abs. 1 und 2 BVG entsprechen inhaltlich dem bis 31. Dezember 2002 gültig gewesenen Art. 34 Abs. 2 BVG. Art. 69 Abs. 2 ATSG ist auf die berufliche Vorsorge nicht anwendbar (Erw. 1.2).

134 V 153 (8C_13/2007) from 28. Januar 2008
Regeste: Art. 59 und Art. 66 Abs. 2 ATSG; Art. 24 f. BVV 2; Legitimation der Vorsorgeeinrichtung zur Anfechtung des Rentenentscheids des Unfallversicherers. Die Vorsorgeeinrichtung, welche der versicherten Person eine Invalidenrente auszurichten hat, ist auf Grund ihrer nachrangigen Leistungspflicht und der Kürzungsmöglichkeit nach Art. 24 f. BVV 2 durch den Rentenentscheid des Unfallversicherers berührt und damit legitimiert, diesen zu Gunsten der versicherten Person durch Beschwerde beim kantonalen Gericht anzufechten (E. 4 und 5).

142 V 75 (9C_15/2015) from 29. Januar 2016
Regeste: Art. 34a BVG; Art. 24 Abs. 2 BVV 2; ereignisbezogene Kongruenz. Situation, in welcher der Bezüger einer halben IV-Rente und einer Rente der obligatorischen beruflichen Vorsorge von 50 % eine neue Gesundheitsbeeinträchtigung erleidet, die zu einer Erhöhung der IV-Rente (Dreiviertelsrente) führt, wohingegen dieser Versicherungsfall nicht mehr durch die Vorsorgeeinrichtung gedeckt ist. Beim Fehlen der ereignisbezogenen Kongruenz ist der Sicherheitsfonds BVG nicht befugt, die Erhöhung der IV-Rente bei der Überentschädigungsberechnung zu berücksichtigen (E. 6).

148 V 58 (9C_759/2020) from 12. Januar 2022
Regeste: Art. 34a BVG (je in der vom 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2016 in Kraft gestandenen und in der ab 1. Januar 2017 geltenden Fassung); Art. 24 (in der vom 1. Januar 2011 bis 31. Dezember 2016 in Kraft gestandenen Fassung), Art. 24a BVV 2 (in Kraft seit 1. Januar 2017); Überentschädigung im Bereich der weitergehenden beruflichen Vorsorge nach Eintritt des AHV-Rentenalters. Auslegung einer reglementarischen Bestimmung betreffend die Überentschädigungsberechnung nach Eintritt des ordentlichen AHV-Rentenalters anhand von Art. 24a Abs. 1 und 2 BVV 2. Bezieht die berufsvorsorgeversicherte Person nach Erreichung des AHV-Rentenalters neben einer AHV-Altersrente auch UVG-Rentenleistungen, sind gemäss der genannten Bestimmung im Rahmen der vorzunehmenden Überentschädigungsberechnung die AHV-Rentenleistungen ebenfalls anzurechnen (E. 5 und 6.1).

150 V 334 (8C_741/2023) from 14. Juni 2024
Regeste: Art. 26 f. UVG i.V.m. Art. 38 Abs. 2 UVV; Art. 42 Abs. 3 IVG (in der seit Januar 2022 geltenden Fassung) i.V.m. Art. 38 Abs. 1 IVV; Art. 66 Abs. 3 ATSG; Leistungskoordination zwischen der Invalidenversicherung und der Unfallversicherung; Hilflosigkeit schweren Grades; Anspruch auf Hilflosenentschädigung. Bei einem Anspruch auf Entschädigung wegen schwerer Hilflosigkeit durch den Unfallversicherer kann keine Kumulation mit einer Hilflosenentschädigung leichten Grades wegen des Bedarfs an lebenspraktischer Begleitung der Invalidenversicherung erfolgen. Die in Art. 66 Abs. 3 ATSG statuierte absolute Prioritätenordnung greift ohne Weiteres (E. 3-6).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback