Verordnung
über den Allgemeinen Teil
des Sozialversicherungsrechts
(ATSV)

vom 11. September 2002 (Stand am 1. September 2023)


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Art. 5 Grosse Härte 7

1 Ei­ne gros­se Här­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 ATSG liegt vor, wenn die vom Bun­des­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 20068 über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung (ELG) an­er­kann­ten Aus­ga­ben und die zu­sätz­li­chen Aus­ga­ben nach Ab­satz 4 die nach ELG an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men über­stei­gen.

2 Bei der Be­rech­nung der an­er­kann­ten Aus­ga­ben nach Ab­satz 1 wer­den an­ge­rech­net:

a.
bei zu Hau­se le­ben­den Per­so­nen: als Miet­zins der je­wei­li­ge Höchst­be­trag nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ELG;
b.
bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­denPer­so­nen: 4800 Fran­ken pro Jahr als Be­trag für per­sön­li­che Aus­la­gen;
c.9
bei al­len Per­so­nen: als Pau­schal­be­trag für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung die höchs­te Prä­mie für die je­wei­li­ge Per­so­nen­ka­te­go­rie nach der je­weils gül­ti­gen Ver­ord­nung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments des In­nern (EDI) über die kan­to­na­len und re­gio­na­len Durch­schnittsprä­mi­en der Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung für die Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen.

3 Der Ver­mö­gens­ver­zehr bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Per­so­nenbe­trägt ein Fünf­zehn­tel; bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Al­ters­rent­ne­rin­nen und
-rent­nern be­trägt er ein Zehn­tel. Bei Teilin­va­li­den wird nur das tat­säch­lich er­ziel­te Er­w­erb­sein­kom­men an­ge­rech­net. Ei­ne all­fäl­li­ge kan­to­na­le Be­gren­zung der Heim­kos­ten wird nicht be­rück­sich­tigt.

4 Als zu­sätz­li­che Aus­ga­be wer­den an­ge­rech­net:

a.
bei Al­lein­ste­hen­den: 8000 Fran­ken;
b.
bei Ehe­paa­ren: 12 000 Fran­ken;
c.
bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen und bei Kin­dern, die einen An­spruch auf Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den: 4000 Fran­ken pro Kind.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 15 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

8 SR 831.30

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 706).

BGE

130 V 505 () from 13. Oktober 2004
Regeste: Art. 20 Abs. 2 AHVG in Verbindung mit Art. 50 Abs. 1 IVG (in der bis 31. Dezember 2002 gültig gewesenen Fassung): Verrechnung der Rückerstattungsschuld des einen Ehegatten mit dem andern geschuldeten Ausständen. Die auf Rückerstattung einer Invalidenrente mit Zusatzrenten (später ersetzt durch eine Altersrente mit Zusatzrenten) lautende Forderung gegenüber dem einen Ehegatten kann mit ausstehenden Betreffnissen einer dem andern Ehegatten zugesprochenen Invalidenrente verrechnet werden, auch wenn Schuldner und Gläubiger der Verwaltung nicht identisch sind. Die Bedingung einer unter versicherungstechnischem oder rechtlichem Aspekt engen Beziehung der einander gegenüberstehenden Verrechnungsforderungen ist erfüllt (Erw. 2.6 und 2.8). Rz 10907 und 10908 der Wegleitung des Bundesamtes für Sozialversicherung über die Renten (RWL) sind gesetzeskonform (Erw. 2.9).

138 V 402 (8C_14/2012) from 17. September 2012
Regeste: Art. 50 Abs. 2 IVG; Art. 20 Abs. 2 AHVG; Art. 20 ATSG. Die Wahrung des Existenzminimums ist als Schranke der Verrechnung bei Nachzahlungen von Renten früherer Perioden dann nicht zu beachten, wenn die nachzuzahlende Rente lediglich eine in der früheren Periode geleistete Rente ersetzt und sich beide gegenseitig ausschliessen (E. 4.5).

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