Bundesgesetz
über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih
(Arbeitsvermittlungsgesetz, AVG)

vom 6. Oktober 1989 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 22 Verleihvertrag

1 Der Ver­lei­her muss den Ver­trag mit dem Ein­satz­be­trieb schrift­lich ab­sch­lies­sen. Er muss dar­in an­ge­ben:

a.
die Adres­se des Ver­lei­hers und der Be­wil­li­gungs­be­hör­de;
b.
die be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen des Ar­beit­neh­mers und die Art der Ar­beit;
c.
den Ar­beit­s­ort und den Be­ginn des Ein­sat­zes;
d.
die Dau­er des Ein­sat­zes oder die Kün­di­gungs­fris­ten;
e.
die für den Ar­beit­neh­mer gel­ten­den Ar­beits­zei­ten;
f.
die Kos­ten des Ver­leihs, ein­sch­liess­lich al­ler So­zi­al­leis­tun­gen, Zu­la­gen, Spe­sen und Ne­ben­leis­tun­gen.

2 Ver­ein­ba­run­gen, die es dem Ein­satz­be­trieb er­schwe­ren oder ver­un­mög­li­chen, nach En­de des Ein­sat­zes mit dem Ar­beit­neh­mer einen Ar­beits­ver­trag ab­zu­sch­lies­sen, sind nich­tig.

3 Zu­läs­sig sind je­doch Ver­ein­ba­run­gen, wo­nach der Ver­lei­her vom Ein­satz­be­trieb ei­ne Ent­schä­di­gung ver­lan­gen kann, wenn der Ein­satz we­ni­ger als drei Mo­na­te ge­dau­ert hat und der Ar­beit­neh­mer we­ni­ger als drei Mo­na­te nach En­de die­ses Ein­sat­zes in den Ein­satz­be­trieb über­tritt.

4 Die Ent­schä­di­gung darf nicht hö­her sein als der Be­trag, den der Ein­satz­be­trieb dem Ver­lei­her bei ei­nem drei­mo­na­ti­gen Ein­satz für Ver­wal­tungs­auf­wand und Ge­winn zu be­zah­len hät­te. Das be­reits ge­leis­te­te Ent­gelt für Ver­wal­tungs­auf­wand und Ge­winn muss der Ver­lei­her an­rech­nen.

5 Ver­fügt der Ver­lei­her nicht über die er­for­der­li­che Be­wil­li­gung, so ist der Ver­leih­ver­trag nich­tig. In die­sem Fall sind die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts10 über un­er­laub­te Hand­lun­gen und un­ge­recht­fer­tig­te Be­rei­che­rung an­wend­bar.

BGE

120 IA 89 () from 3. März 1994
Regeste: Art. 2 ÜbBest. BV; Vereinbarkeit der kantonalen Gesetzgebung mit dem Bundesrecht. Art. 8 des Genfer Gesetzes über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih ist mit dem Grundsatz der derogatorischen Kraft des Bundesrechts nicht vereinbar, weil diese Bestimmung von der in Art. 20 des Bundesgesetzes über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih getroffenen Regelung, welche abschliessenden Charakter hat, abweicht (E. 2, 3).

145 III 63 (4A_442/2018) from 24. Januar 2019
Regeste: Art. 75 ATSG; Anwendbarkeit bei der Arbeitsvermittlung? Der Einsatzbetrieb kann sich mangels Arbeitgeberstellung nicht auf das Regressprivileg von Art. 75 ATSG berufen (E. 2).

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