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Bundesgesetz
über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih
(Arbeitsvermittlungsgesetz, AVG)

vom 6. Oktober 1989 (Stand am 1. Juli 2021)

Art. 35a Interinstitutionelle Zusammenarbeit und Zusammenarbeit mit privaten Arbeitsvermittlern 4647

1 Zum Zwe­cke der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit nach Ar­ti­kel 85f des Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198248 kann den Be­rufs­be­ra­tungs­stel­len, den So­zi­al­diens­ten der Kan­to­ne und Ge­mein­den, den Durch­füh­rungs­or­ga­nen der kan­to­na­len Ar­beits­lo­sen­hil­fe­ge­set­ze, der In­va­li­den- und Kran­ken­ver­si­che­rung und der Asyl­ge­setz­ge­bung, den kan­to­na­len Be­rufs­bil­dungs­be­hör­den, der Schwei­ze­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt so­wie an­de­ren für die Ein­glie­de­rung Ver­si­cher­ter wich­ti­gen pri­va­ten und öf­fent­li­chen In­sti­tu­tio­nen im Ein­zel­fall Zu­griff auf die er­for­der­li­chen Da­ten aus dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem ge­währt wer­den, so­fern:

a.
die be­trof­fe­ne Per­son Leis­tun­gen von ei­ner die­ser Stel­len be­zieht und der Ge­wäh­rung des Zu­griffs zu­stimmt; und
b.
die ge­nann­ten Stel­len den Durch­füh­rungs­or­ga­nen der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung Ge­gen­recht ge­wäh­ren.49

1bis Die Durch­füh­rungs­or­ga­ne der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und die In­va­li­den­ver­si­che­rungs­stel­len sind bei der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit ge­gen­sei­tig von der Schwei­ge­pflicht ent­bun­den, so­fern:

a.
kein über­wie­gen­des Pri­vat­in­ter­es­se ent­ge­gen­steht; und
b.
die Aus­künf­te und Un­ter­la­gen da­zu die­nen, in Fäl­len, in de­nen die zu­stän­di­ge Kos­ten­trä­ge­rin noch nicht klar be­stimm­bar ist:
1.
die für die be­trof­fe­ne Per­son ge­eig­ne­ten Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men zu er­mit­teln, und
2.
die An­sprü­che der be­trof­fe­nen Per­son ge­gen­über der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und der In­va­li­den­ver­si­che­rung zu klä­ren.50

1ter Der Da­ten­aus­tausch nach Ab­satz 1bis darf auch oh­ne Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Per­son und im Ein­zel­fall auch münd­lich er­fol­gen. Die be­trof­fe­ne Per­son ist an­sch­lies­send über den er­folg­ten Da­ten­aus­tausch und des­sen In­halt zu in­for­mie­ren.51

2 Den pri­va­ten Ar­beits­ver­mitt­lern, die ei­ne Ver­mitt­lungs­be­wil­li­gung be­sit­zen, dür­fen Da­ten über Stel­len­su­chen­de aus dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem in ei­nem ge­eig­ne­ten Ab­ruf­ver­fah­ren zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den. Die Da­ten müs­sen hier­für an­ony­mi­siert sein. Die Pflicht zur An­ony­mi­tät ent­fällt nur dann, wenn der oder die Stel­len­su­chen­de schrift­lich ein­ge­wil­ligt hat.

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2744; BBl 2000255).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 17281755; BBl 2001 2245).

48 SR 837.0

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).