Bundesgesetz über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung

vom 25. Juni 1982 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 29 Zweifel über Ansprüche aus Arbeitsvertrag

1Hat die Kas­se be­grün­de­te Zwei­fel dar­über, ob der Ver­si­cher­te für die Zeit des Ar­beits­aus­falls ge­gen­über sei­nem bis­he­ri­gen Ar­beit­ge­ber Lohn- oder Ent­schä­di­gungs­an­sprü­che im Sin­ne von Ar­ti­kel 11 Ab­satz 3 hat oder ob sie er­füllt wer­den, so zahlt sie Ar­beits­lo­sen­ent­schä­di­gung aus.1

2Mit der Zah­lung ge­hen al­le An­sprü­che des Ver­si­cher­ten samt dem ge­setz­li­chen Kon­kur­spri­vi­leg im Um­fang der aus­ge­rich­te­ten Tag­gel­dent­schä­di­gung auf die Kas­se über.2 Die­se darf auf die Gel­tend­ma­chung nicht ver­zich­ten, es sei denn, das Kon­kurs­ver­fah­ren wer­de durch das Kon­kurs­ge­richt ein­ge­stellt (Art. 230 des Schuld­be­trei­bungs- und Kon­kurs­ge­set­zes vom 11. April 18893, SchKG). Die Aus­gleichs­stel­le kann die Kas­se über­dies er­mäch­ti­gen, auf die Gel­tend­ma­chung zu ver­zich­ten, wenn sich nach­träg­lich zeigt, dass der An­spruch of­fen­sicht­lich un­be­rech­tigt ist oder sich nur mit über­mäs­si­gen Kos­ten durch­set­zen lässt.4

3Der Bun­des­rat be­stimmt, un­ter wel­chen Um­stän­den die Kas­se auf die Gel­tend­ma­chung der For­de­rung ver­zich­ten kann, wenn der Ar­beit­ge­ber da­für im Aus­land be­langt wer­den muss.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 273; BBl 1994 I 340).
3 SR 281.1
4 Fas­sung des zwei­ten und drit­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1991 2125; BBl 1989 III 377).

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