Bundesgesetz
über die obligatorische Arbeitslosenver­sicherung
und die Insolvenzentschädigung
(Arbeitslosenversicherungsgesetz, AVIG)

vom 25. Juni 1982 (Stand am 1. Januar 2023)


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Art. 92 Verwaltungskosten

1 Der Auf­wand der AHV-Aus­gleichs­kas­sen für den Bei­trags­be­zug wird aus dem Aus­gleichs­fonds der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung an­ge­mes­sen ver­gü­tet.

2 Die Ver­wal­tungs­kos­ten, die der Zen­tra­len Aus­gleichs­stel­le der AHV durch die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung ent­ste­hen, wer­den aus dem Aus­gleichs­fonds der Ar­beits­­lo­sen­ver­si­che­rung ge­deckt.

3 Die Ver­wal­tungs­kos­ten der Aus­gleichs­stel­le für die Durch­füh­rung der Ver­si­che­rung ge­hen zu Las­ten des Aus­gleichs­fonds.358

4 Die üb­ri­gen Ver­wal­tungs­kos­ten der Aus­gleichs­stel­le wie Auf­wen­dun­gen für Füh­rungs- oder Stab­s­auf­ga­ben wer­den aus all­ge­mei­nen Bun­des­mit­teln ge­deckt.359

5 Die Kos­ten der Auf­sichts­kom­mis­si­on ge­hen zu Las­ten des Aus­gleichs­fonds.360

6 Der Aus­gleichs­fonds ver­gü­tet den Trä­gern der Kas­sen die an­re­chen­ba­ren Kos­ten, die ih­nen bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 81 ent­ste­hen. Der Bun­des­rat be­stimmt auf Vor­schlag der Auf­sichts­kom­mis­si­on die an­re­chen­ba­ren Kos­ten. Er be­rück­sich­tigt die Be­reit­schafts­kos­ten zur Über­brückung von Schwan­kun­gen des Ar­beits­mark­tes und das Haf­tungs­ri­si­ko (Art. 82) an­ge­mes­sen. Die an­re­chen­ba­ren Ko­s­ten wer­den in Ab­hän­gig­keit zur er­brach­ten Leis­tung ver­gü­tet. Das WBF kann mit den Trä­gern Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen.361

7 Der Aus­gleichs­fonds ver­gü­tet den Kan­to­nen die an­re­chen­ba­ren Kos­ten, die ih­nen bei der Durch­füh­rung der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung, bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben nach den Ar­ti­keln 83 Ab­satz 1 Buch­sta­be nbis und 85 Ab­satz 1 Buchs­ta­ben d, e und g–k so­wie aus dem Be­trieb der Re­gio­na­len Ar­beits­ver­mitt­lungs­zen­tren nach Ar­ti­kel 85b und der Lo­gis­tik­stel­len für ar­beits­markt­li­che Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 85c ent­ste­hen.362 Der Bun­des­rat be­stimmt auf Vor­schlag der Auf­sichts­kom­mis­si­on die an­re­chen­ba­ren Kos­ten. Er be­rück­sich­tigt an­ge­mes­sen die Be­reit­schafts­kos­ten zur Über­brückung von Schwan­kun­gen des Ar­beits­mark­tes, das Haf­tungs­ri­si­ko (Art. 85g) so­wie die vor­über­ge­hen­den Mehr­kos­ten, die auf Grund der in­ter­kan­to­na­len (Art. 85e) und der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len (Art. 85f) Zu­sam­me­nar­beit ent­ste­hen. Die an­re­chen­ba­ren Kos­ten wer­den in Ab­hän­gig­keit zur Wir­kung der er­brach­ten Leis­tun­gen ver­gü­tet. Das WBF kann mit den Kan­to­nen Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen.363

7bis Die Kan­to­ne be­tei­li­gen sich mit ei­nem Be­trag, der 0,053 Pro­zent der von der Bei­trags­pflicht er­fass­ten Lohn­sum­me ent­spricht, an den Kos­ten für die Durch­füh­rung der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung und der ar­beits­markt­li­chen Mass­nah­men.364 Der Bun­des­rat setzt die An­tei­le der Kan­to­ne in ei­nem Ver­tei­lungs­schlüs­sel fest; er be­rück­sich­tigt da­bei die jähr­li­che An­zahl der Ta­ge kon­trol­lier­ter Ar­beits­lo­sig­keit.365 Der Kan­tonsan­teil wird den Kan­to­nen von ih­rer Ver­gü­tung nach Ab­satz 7 ab­ge­zo­gen.366

8 Die Ver­wal­tungs­kos­ten des In­for­ma­tik­zen­trums ge­hen zu Las­ten des Aus­gleichs­fonds.367

9 Der Auf­wand für die Durch­füh­rung der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nach Ar­ti­kel 60 Ab­satz 2 Buch­sta­be e des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 1982368 über die be­ruf­li­che Al­ters‑, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge wird der Auf­fan­gein­rich­tung aus dem Aus­gleichs­fonds an­ge­mes­sen ver­gü­tet.369

358 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3093; BBl 2000 1673).

359 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3093; BBl 2000 1673).

360 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3093; BBl 2000 1673).

361Ein­ge­fügt durch Art. 42 Abs. 1 AVG (AS 1991 392; BBl 1985 III 556). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3093; BBl 2000 1673).

362 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Ziff. 15 des BB vom 17. Dez. 2004 über die Ge­neh­mi­gung und Um­set­zung des Prot. über die Aus­deh­nung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens auf die neu­en EG-Mit­glied­staa­ten zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der EG und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits so­wie über die Ge­neh­mi­gung der Re­vi­si­on der flan­kie­ren­den Mass­nah­men zur Per­so­nen­frei­zü­gig­keit, in Kraft seit 1. April 2006 (AS 2006 979; BBl 2004 58916565).

363Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 1995 (AS 1996 273; BBl 1994 I 340). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).

364 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1167; BBl 2008 7733).

365 Fas­sung zwei­ter Satz ge­mä­ss Ziff. II 28 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

366Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).

367Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 273; BBl 1994 I 340).

368SR 831.40

369Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 273, 1997 60Ziff. II 1; BBl 1994 I 340).

BGE

131 V 461 () from 7. November 2005
Regeste: Art. 92 Abs. 6, alt Art. 92 Abs. 7 (in der ab 1. Januar 2001 bis 30. Juni 2003 gültig gewesenen Fassung) AVIG; Art. 122a und 122c (je in der ab 1. Januar 2001 bis 30. Juni 2003 gültig gewesenen Fassung) AVIV; Art. 2 der Verordnung über die Verwaltungskostenentschädigung der Arbeitslosenkassen; Art. 2 der Verordnung über die Entschädigung der Kantone für den Vollzug des Arbeitslosenversicherungsgesetzes: Entschädigung der Kantone für Verwaltungs- und Vollzugskosten durch den Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung. Ein Kanton gestaltet als Arbeitgeber im Rahmen einer Fusion öffentlich-rechtlicher Pensionskassen das Finanzierungssystem grundlegend um. An die neu geschaffene Pensionskasse hat er Beiträge auf Grund der bisherigen Berufsvorsorgeverhältnisse in Form jährlicher Annuitäten nachzuzahlen. Dafür kann er vom Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung keine Entschädigung für mit der Durchführung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes erwachsene Verwaltungs- und Vollzugskosten beanspruchen. (Erw. 4)

133 V 587 () from 3. September 2007
Regeste: Art. 92 Abs. 7 AVIG (in der vom 1. Juli 2003 bis 31. März 2006 geltenden Fassung); Art. 122a AVIV (in der ab 1. Juli 2003 geltenden Fassung); Art. 1 ff. der Verordnung vom 29. Juni 2001 über die Entschädigung der Kantone für den Vollzug des Arbeitslosenversicherungsgesetzes: Entschädigung der Kantone für Verwaltungs- und Vollzugskosten durch den Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung. Ausserordentliche Aufwendungen (Honorar für Beratung durch Dritte, Genugtuungssumme) zur Bewältigung eines Konfliktes (Freistellung von Kaderangehörigen) stellen keine anrechenbaren Kosten im Sinne des Gesetzes dar und sind demnach vom Ausgleichsfonds nicht zu entschädigen (E. 4 und 5).

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