Bundesgesetz
über die obligatorische Arbeitslosenversicherung
und die Insolvenzentschädigung
(Arbeitslosenversicherungsgesetz, AVIG)

vom 25. Juni 1982 (Stand am 1. Januar 2024)


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Art. 22 Höhe des Taggeldes

1 Ein vol­les Tag­geld be­trägt 80 Pro­zent des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes. Der Ver­si­cher­te er­hält zu­dem einen Zu­schlag, der den auf den Tag um­ge­rech­ne­ten ge­setz­li­chen Kin­der- und Aus­bil­dungs­zu­la­gen ent­spricht, auf die er An­spruch hät­te, wenn er in ei­nem Ar­beits­ver­hält­nis stän­de. Die­ser Zu­schlag wird nur aus­be­zahlt, so­weit:

a.
die Kin­der­zu­la­gen dem Ver­si­cher­ten wäh­rend der Ar­beits­lo­sig­keit nicht aus­ge­rich­tet wer­den; und
b.
für das­sel­be Kind kein An­spruch ei­ner er­werbs­tä­ti­gen Per­son be­steht.89

2 Ein Tag­geld in der Hö­he von 70 Pro­zent des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes er­hal­ten Ver­si­cher­te, die:90

a.91
kei­ne Un­ter­halts­pflicht ge­gen­über Kin­dern un­ter 25 Jah­ren ha­ben;
b.92
ein vol­les Tag­geld er­rei­chen, das mehr als 140 Fran­ken be­trägt; und
c.93
kei­ne In­va­li­den­ren­te be­zie­hen, die ei­nem In­va­li­di­täts­grad von min­des­tens 40 Pro­zent ent­spricht.

3Der Bun­des­rat passt den Min­dest­an­satz nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b in der Re­gel al­le zwei Jah­re auf Be­ginn des Ka­len­der­jah­res nach den Grund­sät­zen der AHV an.94

4und595

89 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ge­set­zes vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 131; BBl 1999 3220, 2000 4784, 2004 68876941).

90Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 273; BBl 1994 I 340).

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1167; BBl 2008 7733).

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1167; BBl 2008 7733).

94Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).

95Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 1995, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 273; BBl 1994 I 340).

BGE

147 V 342 (8C_721/2020) from 15. Juni 2021
Regeste: Art. 8 Abs. 1 lit. e, Art. 13 Abs. 1 und 3 AVIG; Art. 12 Abs. 2 lit. a AVIV; Beitragszeit vorzeitig Pensionierter. Die Rechtsprechung zur Beitragszeit bei einer vorzeitigen Pensionierung ist dahingehend zu ändern, dass neben den im Verordnungswortlaut genannten wirtschaftlichen Gründen auch die unverschuldete Entlassung einzubeziehen ist (E. 5.4 und 5.5).

149 V 136 (8C_670/2022) from 25. Mai 2023
Regeste: Art. 114 Abs. 5 BV; Art. 3 Abs. 1, Art. 4 Abs. 1 und Art. 5 Abs. 1 lit. b ÜLG (in Kraft seit 1. Juli 2021); Art. 8, Art. 15 und Art. 16 des Abkommens vom 21. Juni 1999 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft einerseits und der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten andererseits über die Freizügigkeit (FZA); Art. 1 Abs. 1 Anhang II FZA; Art. 1 Bst. x, Art. 3 Abs. 1 Bst. i, Art. 6 und Art. 66 der Verordnung (EG) Nr. 883/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit; Überbrückungsleistungen für ältere Arbeitslose; Vorruhestandsleistungen; Anrechnung von Versicherungszeiten im internationalen Verhältnis. Die Leistungen gemäss dem seit 1. Juli 2021 geltenden Bundesgesetz über Überbrückungsleistungen für ältere Arbeitslose (ÜLG) sind als Vorruhestandsleistungen im Sinne von Art. 1 Bst. x und Art. 3 Abs. 1 Bst. i der Verordnung (EG) Nr. 883/2004 zu qualifizieren (E. 9.6), was zur Folge hat, dass ausländische Versicherungszeiten für die Berechnung der Mindestversicherungsdauer (von 20 Jahren) nicht anzurechnen sind (E. 9.7).

150 V 44 (8C_610/2022) from 13. September 2023
Regeste: Art. 10 Abs. 2 lit. b, Art. 16 Abs. 2 lit. i und Art. 24 AVIG; Art. 41a Abs. 1 AVIV; Anspruch auf Kompensationszahlungen bei teilweiser Arbeitslosigkeit. Begriff des Zwischenverdienstes bei Ausübung mehrerer Teilzeitbeschäftigungen vor Eintritt der Arbeitslosigkeit; Zusammenfassung der Rechtsprechung (E. 5). Ein Anspruch auf Kompensationszahlungen besteht nur, wenn der Bruttotagesverdienst der versicherten Person geringer ist als das Taggeld, das sie bei Vollarbeitslosigkeit erhielte; Anwendungsfall (E. 6).

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