Bundesgesetz
über die obligatorische Arbeitslosenversicherung
und die Insolvenzentschädigung
(Arbeitslosenversicherungsgesetz, AVIG)

vom 25. Juni 1982 (Stand am 1. Januar 2024)


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Art. 90c Konjunkturrisiko 360

1 Er­reicht der Schul­den­stand des Aus­gleichs­fonds En­de Jahr 2,5 Pro­zent der von der Bei­trags­pflicht er­fass­ten Lohn­sum­me, so muss der Bun­des­rat in­nert ei­nem Jahr ei­ne Ge­set­zes­re­vi­si­on für ei­ne Neu­re­ge­lung der Fi­nan­zie­rung vor­le­gen. Er er­höht vor­gän­gig den Bei­trags­satz nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 um höchs­tens 0,3 Lohn­pro­zen­te und stellt den Lohnan­teil ab dem Höchst­be­trag des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes un­ter die Bei­trags­pflicht. Der Bei­trag für die­sen Lohnan­teil darf höchs­tens 1 Pro­zent be­tra­gen.361

2 Er­reicht das Ei­gen­ka­pi­tal des Aus­gleichs­fonds ab­züg­lich des für den Be­trieb not­wen­di­gen Be­triebs­ka­pi­tals von 2 Mil­li­ar­den Fran­ken En­de Jahr 2,5 Pro­zent der von der Bei­trags­pflicht er­fass­ten Lohn­sum­me, so muss der Bun­des­rat in­nert ei­nem Jahr die Bei­trags­sät­ze nach Ar­ti­kel 3 Ab­sät­ze 2 und 3 sen­ken. Gleich­zei­tig muss er auch die Be­tei­li­gung des Bun­des nach Ar­ti­kel 90 Buch­sta­be b und die Be­tei­li­gung der Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 7bis im glei­chen Ver­hält­nis sen­ken. Er kann von ei­ner Sen­kung ab­se­hen, wenn auf Grund der Kon­junk­turaus­sich­ten ein un­mit­tel­ba­rer star­ker An­stieg der Ar­beits­lo­sig­keit zu er­war­ten ist. Ver­schlech­tert sich der Stand des Ei­gen­ka­pi­tals wie­der, so kann der Bun­des­rat die Bei­trags­sät­ze bis zu den or­dent­li­chen Höchst­be­trä­gen nach Ar­ti­kel 3 Ab­sät­ze 2 und 3 er­hö­hen.

360Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1728; BBl 2001 2245).

361 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3519; BBl 20131915). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

BGE

146 V 104 (8C_589/2019) from 3. April 2020
Regeste: Art. 3 und Art. 90c Abs. 1 AVIG; Beitragspflicht bei nachträglicher Lohnzahlung. Die Bestimmung des Beitragssatzes einer Lohnnachzahlung (Art. 5 Abs. 1 AHVG) ist nicht oder nicht ausschliesslich auf der Ebene des Beitragsbezugs abzuhandeln, sondern in erster Linie unter dem an der Beitragspflicht anknüpfenden Gesichtspunkt des massgeblichen Erwerbsjahres bzw. der Anrechnung der entsprechenden Beiträge. Soweit Rz. 2035.2 WBB (Stand 1. Januar 2018; Variante b) den ALV-Beitragssatz bei Einkommensbezügen in einem Jahr nach Beendigung der Versicherungspflicht ungeachtet des im betreffenden Erwerbs- oder Bestimmungsjahr erzielten Einkommens festlegt, ist die betreffende Wegleitung mit der Vorinstanz als bundesrechtswidrig zu qualifizieren (E. 3-8).

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