Verordnung
über die Beaufsichtigung von privaten
Versicherungsunternehmen
(Aufsichtsverordnung, AVO)


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Art. 34 Anrechenbarkeit von risikoabsorbierenden Kapitalinstrumenten

(Art. 9a und 9b VAG)

1 Die be­trags­mäs­si­ge Aus­wir­kung von ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­den Ka­pi­ta­l­in­stru­men­ten auf den SST ist ge­ge­ben durch:

a.
den markt­kon­for­men Wert zum Stich­tag für die An­rech­nung an das ri­si­ko­tra­gen­de Ka­pi­tal; und
b.
die Aus­wir­kung auf das Ziel­ka­pi­tal für die Be­rück­sich­ti­gung im Ziel­ka­pi­tal.

2 Ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­de Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te mit ei­ner ver­blei­ben­den Lauf­zeit, die 12 Mo­na­te ab Stich­tag nicht über­steigt, kön­nen nur dann an das ri­si­ko­tra­gen­de Ka­pi­tal an­ge­rech­net wer­den, wenn in der Er­mitt­lung des Ziel­ka­pi­tals an­ge­nom­men wird, dass die­se ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­den Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te bei Ab­lauf zum No­mi­nal­wert zu­rück­be­zahlt wer­den.

3 Ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­de Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te mit ei­ner Rück­zah­lungs­op­ti­on in den 12 Mo­na­ten ab Stich­tag kön­nen nur un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen an das ri­si­ko­tra­gen­de Ka­pi­tal an­ge­rech­net wer­den:

a.
Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men kenn­zeich­net im Be­richt über die Fi­nanz­la­ge al­le sol­che ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­den Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te und weist ih­ren markt­kon­for­men Wert zum Stich­tag aus.
b.
Vor Rück­zah­lung wird die Er­fül­lung der An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e durch einen von der FIN­MA ge­neh­mig­ten Nach­weis ge­zeigt; wird ein ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­des Ka­pi­ta­l­in­stru­ment nicht vor­gän­gig durch ein gleich- oder hö­her­wer­ti­ges In­stru­ment ab­ge­löst, so er­folgt der Nach­weis durch ei­ne SST-Er­mitt­lung.

4 Führt die Rück­zah­lung der ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­den Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te nach Ab­satz 3 in den 12 Mo­na­ten ab Stich­tag zu ei­ner Än­de­rung der Ri­si­ko­si­tua­ti­on wie in Ar­ti­kel 48 Ab­satz 3, so ver­öf­fent­licht das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men die Sol­va­bi­li­tät nach Rück­zah­lung spä­tes­tens 10 Ta­ge nach Rück­zah­lung im Be­richt über die Fi­nanz­la­ge.

5 Ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­de Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te in Tier 1 kön­nen ge­samt­haft an das Kern­ka­pi­tal bis zu ei­ner be­trags­mäs­si­gen Aus­wir­kung von höchs­tens 20 Pro­zent des Kern­ka­pi­tals an­ge­rech­net wer­den.

6 Ri­si­ko­ab­sor­bie­ren­de Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te, die nicht an das Kern­ka­pi­tal an­ge­rech­net wer­den, kön­nen ge­samt­haft im ri­si­ko­tra­gen­den Ka­pi­tal und im Ziel­ka­pi­tal zu­sam­men bis zu ei­ner be­trags­mäs­si­gen Aus­wir­kung von höchs­tens 100 Pro­zent der SST-Net­toak­ti­ven an­ge­rech­net oder be­rück­sich­tigt wer­den.

7 Die FIN­MA kann auf An­trag des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens in be­grün­de­ten Fäl­len Aus­nah­men von die­sen Be­gren­zun­gen zu­las­sen. Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men muss ins­be­son­de­re dar­le­gen, wie die Ri­si­ken, die Si­cher­heit und die Ver­füg­bar­keit der Be­stand­tei­le des ri­si­ko­tra­gen­den Ka­pi­tals ab­ge­bil­det wer­den.

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