Verordnung
über die Arzneimittelwerbung
(Arzneimittel-Werbeverordnung, AWV)

vom 17. Oktober 2001 (Stand am 1. Januar 2020)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 21 Unzulässige Publikumswerbung

1 Un­zu­läs­sig ist ins­be­son­de­re:

a.
das Be­wer­ben von In­di­ka­tio­nen oder An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten, für die es ei­ne ärzt­li­che oder ei­ne tier­ärzt­li­che Dia­gno­se oder Be­hand­lung braucht;
b.
je­de auf­dring­li­che, markt­schreie­ri­sche Wer­bung;
c.
Wer­bung, die den An­schein er­weckt, es hand­le sich um einen re­dak­tio­nel­len Bei­trag;
d.
das Ent­ge­gen­neh­men von Arz­nei­mit­tel­be­stel­lun­gen an­läss­lich von Haus­be­su­chen, Aus­stel­lun­gen, Vor­trä­gen, Wer­be­fahr­ten und der­glei­chen so­wie auf Grund von adres­sier­ter Di­rekt­wer­bung;
e.
die di­rek­te Ab­ga­be von Arz­nei­mit­teln zum Zwe­cke der Ver­kaufs­för­de­rung;
f.45
das Ab­ge­ben von Wa­ren­gut­schei­nen für Arz­nei­mit­tel;
g.
je­de Auf­for­de­rung zur Kon­takt­nah­me mit der Zu­las­sungs­in­ha­be­rin;
h.46
die Durch­füh­rung von Wett­be­wer­ben.

2 Die Be­stim­mun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b so­wie d–h gel­ten nicht für Arz­nei­mit­tel der Ab­ga­be­ka­te­go­rie E.47

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3713).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 18. Aug. 2004, in Kraft seit 1. Sept. 2004 (AS 2004 4037).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 18. Aug. 2004, in Kraft seit 1. Sept. 2004 (AS 2004 4037).

BGE

141 II 66 (2C_75/2014) from 28. Januar 2015
Regeste: Art. 3 Abs. 1 KG; Art. 31 und 32 Abs. 2 lit. a HMG; Arzneimittel-Werbeverordnung (AWV); Frage eines Ausschlusses von Wettbewerb. Voraussetzungen des Ausschlusses von Wettbewerb nach Art. 3 Abs. 1 KG (E. 2.2 und 2.3). Normtheoretische Unterscheidungen im Zusammenhang mit Art. 3 Abs. 1 KG: Normkollisionen einerseits, positive Normenkonkurrenzen andererseits. Art. 3 Abs. 1 KG ist eine Regelung zur Lösung von Normkollisionen; eine solche kann nur vorliegen, wenn die neben dem KG anwendbare Norm ebenfalls wettbewerbsrechtlicher Natur ist (E. 2.4). Art. 32 Abs. 2 lit. a HMG stellt keine Wettbewerbs-, sondern eine gesundheitspolizeiliche Norm dar; diese ist neben dem KG anwendbar (E. 3). Der Wettbewerb ist indes weniger breit (E. 4.2.3). Ein Wettbewerbsausschluss muss sich aus der i.S.v. Art. 3 Abs. 1 KG vorbehaltenen Norm ergeben. Der Schamfaktor findet sich nicht in den Normen des HMG; er ist nur eine empirische Erscheinung (E. 4.2.1).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden