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Bundesgesetz
über das öffentliche Beschaffungswesen
(BöB)

vom 21. Juni 2019 (Stand am 1. Januar 2021)

Art. 10 Ausnahmen

1 Die­ses Ge­setz fin­det kei­ne An­wen­dung auf:

a.
die Be­schaf­fung von Leis­tun­gen im Hin­blick auf den ge­werb­li­chen Ver­kauf oder Wie­der­ver­kauf oder im Hin­blick auf die Ver­wen­dung in der Pro­duk­ti­on oder im An­ge­bot von Leis­tun­gen für einen ge­werb­li­chen Ver­kauf oder Wie­der­ver­kauf;
b.
den Er­werb, die Mie­te oder die Pacht von Grund­stücken, Bau­ten und An­la­gen so­wie der ent­spre­chen­den Rech­te dar­an;
c.
die Aus­rich­tung von Fi­nanz­hil­fen ge­mä­ss dem Sub­ven­ti­ons­ge­setz vom 5. Ok­to­ber 199010;
d.
Ver­trä­ge über Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit Aus­ga­be, An­kauf, Ver­kauf, Über­tra­gung oder Ver­wal­tung von Wert­pa­pie­ren oder an­de­ren Fi­nan­z­in­stru­men­ten so­wie Dienst­leis­tun­gen der Zen­tral­ban­ken;
e.
Auf­trä­ge an Be­hin­der­ten­in­sti­tu­tio­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­in­te­gra­ti­on, Wohl­tä­tig­keitsein­rich­tun­gen und Straf­an­stal­ten;
f.
die Ver­trä­ge des Per­so­nal­rechts;
g.
fol­gen­de Rechts­dienst­leis­tun­gen:
1.
Ver­tre­tung des Bun­des oder ei­nes öf­fent­li­chen Un­ter­neh­mens des Bun­des durch ei­ne An­wäl­tin oder einen An­walt in ei­nem na­tio­na­len oder in­ter­na­tio­na­len Schieds­ge­richts-, Schlich­tungs- oder Ge­richts­ver­fah­ren und da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Dienst­leis­tun­gen,
2.
Rechts­be­ra­tung durch ei­ne An­wäl­tin oder einen An­walt im Hin­blick auf ein mög­li­ches Ver­fah­ren nach Zif­fer 1, wenn ei­ne ho­he Wahr­schein­lich­keit be­steht, dass die An­ge­le­gen­heit, auf die sich die Be­ra­tung be­zieht, Ge­gen­stand ei­nes sol­chen Ver­fah­rens wer­den wird;
h.
Be­schaf­fun­gen:
1.
im Rah­men in­ter­na­tio­na­ler hu­ma­ni­tär­er Not­hil­fe so­wie Agrar- und Er­näh­rungs­hil­fe,
2.
ge­mä­ss den be­son­de­ren Ver­fah­ren oder Be­din­gun­gen ei­nes in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­mens be­tref­fend die Sta­tio­nie­rung von Trup­pen oder die ge­mein­sa­me Um­set­zung ei­nes Pro­jekts durch Un­ter­zeich­ner­staa­ten,
3.
die ge­mä­ss den be­son­de­ren Ver­fah­ren oder Be­din­gun­gen ei­ner in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on durch­ge­führt wer­den oder die durch in­ter­na­tio­na­le Fi­nanz­hil­fen, Dar­le­hen oder an­de­re Un­ter­stüt­zung mit­fi­nan­ziert wer­den, falls die da­bei an­wend­ba­ren Ver­fah­ren oder Be­din­gun­gen mit die­sem Ge­setz nicht ver­ein­bar wä­ren,
4.
im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit, so­weit ein äqui­va­len­tes lo­ka­les Ver­fah­ren im Emp­fän­ger­staat be­ach­tet wird;
i.
die öf­fent­lich-recht­li­chen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen des Bun­des.

2 Die Auf­trag­ge­be­rin er­stellt über je­den nach Mass­ga­be von Ab­satz 1 Buch­sta­be h ver­ge­be­nen Auf­trag ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on.

3 Die­ses Ge­setz fin­det zu­dem kei­ne An­wen­dung auf die Be­schaf­fung von Leis­tun­gen:

a.
bei An­bie­te­rin­nen, de­nen ein aus­sch­liess­li­ches Recht zur Er­brin­gung sol­cher Leis­tun­gen zu­steht;
b.
bei an­de­ren, recht­lich selbst­stän­di­gen Auf­trag­ge­be­rin­nen, die ih­rer­seits dem Be­schaf­fungs­recht un­ter­stellt sind, so­weit die­se Auf­trag­ge­be­rin­nen die­se Leis­tun­gen nicht im Wett­be­werb mit pri­va­ten An­bie­te­rin­nen er­brin­gen;
c.
bei un­selbst­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten der Auf­trag­ge­be­rin;
d.
bei An­bie­te­rin­nen, über die die Auf­trag­ge­be­rin ei­ne Kon­trol­le aus­übt, die der Kon­trol­le über ih­re ei­ge­nen Dienst­stel­len ent­spricht, so­weit die­se Un­ter­neh­men ih­re Leis­tun­gen im We­sent­li­chen für die Auf­trag­ge­be­rin er­brin­gen.

4 Die­ses Ge­setz fin­det so­dann kei­ne An­wen­dung auf öf­fent­li­che Auf­trä­ge:

a.
wenn dies für den Schutz und die Auf­recht­er­hal­tung der äus­se­ren oder in­ne­ren Si­cher­heit oder der öf­fent­li­chen Ord­nung als er­for­der­lich er­ach­tet wird;
b.
so­weit dies er­for­der­lich ist zum Schutz der Ge­sund­heit oder des Le­bens von Men­schen oder zum Schutz der Tier- und Pflan­zen­welt;
c.
so­weit de­ren Aus­schrei­bung Rech­te des geis­ti­gen Ei­gen­tums ver­let­zen wür­de.