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Bundesgesetz
über das öffentliche Beschaffungswesen
(BöB)

vom 21. Juni 2019 (Stand am 1. Januar 2021)

Art. 12 Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen, der Arbeitsbedingungen, der Lohngleichheit und des Umweltrechts

1 Für die im In­land zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen ver­gibt die Auf­trag­ge­be­rin einen öf­fent­li­chen Auf­trag nur an An­bie­te­rin­nen, wel­che die am Ort der Leis­tung mass­ge­bli­chen Ar­beits­schutz­be­stim­mun­gen und Ar­beits­be­din­gun­gen, die Mel­de- und Be­wil­li­gungs­pflich­ten nach dem Bun­des­ge­setz vom 17. Ju­ni 200511 ge­gen die Schwarz­ar­beit (BGSA) so­wie die Be­stim­mun­gen über die Gleich­be­hand­lung von Frau und Mann in Be­zug auf die Lohn­gleich­heit ein­hal­ten.

2 Für die im Aus­land zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen ver­gibt die Auf­trag­ge­be­rin einen öf­fent­li­chen Auf­trag nur an An­bie­te­rin­nen, wel­che min­des­tens die Kern­über­ein­kom­men der In­ter­na­tio­na­len Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on (ILO) nach Mass­ga­be von An­hang 6 ein­hal­ten. Die Auf­trag­ge­be­rin kann dar­über hin­aus die Ein­hal­tung wei­te­rer we­sent­li­cher in­ter­na­tio­na­ler Ar­beits­stan­dards for­dern und ent­spre­chen­de Nach­wei­se ver­lan­gen so­wie Kon­trol­len ver­ein­ba­ren.

3 Die Auf­trag­ge­be­rin ver­gibt einen öf­fent­li­chen Auf­trag nur an An­bie­te­rin­nen, wel­che min­des­tens die am Ort der Leis­tung gel­ten­den recht­li­chen Vor­schrif­ten zum Schutz der Um­welt und zur Er­hal­tung der na­tür­li­chen Res­sour­cen ein­hal­ten; da­zu ge­hö­ren im In­land die Be­stim­mun­gen des schwei­ze­ri­schen Um­welt­rechts und im Aus­land die vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men zum Schutz der Um­welt.

4 Die Sub­un­ter­neh­me­rin­nen sind ver­pflich­tet, die An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 ein­zu­hal­ten. Die­se Ver­pflich­tun­gen sind in die Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen den An­bie­te­rin­nen und den Sub­un­ter­neh­me­rin­nen auf­zu­neh­men.

5 Die Auf­trag­ge­be­rin kann die Ein­hal­tung der An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen
1–3 kon­trol­lie­ren oder die Kon­trol­le Drit­ten über­tra­gen, so­weit die­se Auf­ga­be nicht ei­ner spe­zi­al­ge­setz­li­chen Be­hör­de oder ei­ner an­de­ren ge­eig­ne­ten In­stanz, ins­be­son­de­re ei­nem pa­ri­tä­ti­schen Kon­troll­or­gan, über­tra­gen wur­de. Für die Durch­füh­rung die­ser Kon­trol­len kann die Auf­trag­ge­be­rin der Be­hör­de oder dem Kon­troll­or­gan die er­for­der­li­chen Aus­künf­te er­tei­len so­wie Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung stel­len. Auf Ver­lan­gen hat die An­bie­te­rin die er­for­der­li­chen Nach­wei­se zu er­brin­gen.

6 Die mit der Ein­hal­tung der An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 be­fass­ten Be­hör­den und Kon­troll­or­ga­ne er­stat­ten der Auf­trag­ge­be­rin Be­richt über die Er­geb­nis­se der Kon­trol­len und über all­fäl­li­ge ge­trof­fe­ne Mass­nah­men.