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Bundesgesetz
über das öffentliche Beschaffungswesen
(BöB)

vom 21. Juni 2019 (Stand am 1. Januar 2021)

Art. 47 Fristverkürzung im Staatsvertragsbereich

1 Die Auf­trag­ge­be­rin kann die Mi­ni­mal­fris­ten nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 in Fäl­len nach­ge­wie­se­ner Dring­lich­keit auf nicht we­ni­ger als 10 Ta­ge ver­kür­zen.

2 Sie kann die mi­ni­ma­le An­ge­bots­frist von 40 Ta­gen nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 um je 5 Ta­ge kür­zen, wenn:

a.
die Aus­schrei­bung elek­tro­nisch ver­öf­fent­licht wird;
b.
die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen zeit­gleich elek­tro­nisch ver­öf­fent­licht wer­den;
c.
An­ge­bo­te auf elek­tro­ni­schem Weg ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den.

3 Sie kann die mi­ni­ma­le An­ge­bots­frist von 40 Ta­gen nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 auf nicht we­ni­ger als 10 Ta­ge ver­kür­zen, so­fern sie min­des­tens 40 Ta­ge bis höchs­tens 12 Mo­na­te vor der Ver­öf­fent­li­chung der Aus­schrei­bung ei­ne Vor­an­kün­di­gung mit fol­gen­dem In­halt ver­öf­fent­licht hat:

a.
Ge­gen­stand der be­ab­sich­tig­ten Be­schaf­fung;
b.
un­ge­fäh­re Frist für die Ein­rei­chung der An­ge­bo­te oder Teil­nah­mean­trä­ge;
c.
Er­klä­rung, dass die in­ter­es­sier­ten An­bie­te­rin­nen der Auf­trag­ge­be­rin ihr In­ter­es­se an der Be­schaf­fung mit­tei­len sol­len;
d.
Be­zugs­quel­le für die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen;
e.
al­le wei­te­ren zu die­sem Zeit­punkt be­reits ver­füg­ba­ren An­ga­ben nach Ar­ti­kel 35.

4 Sie kann die mi­ni­ma­le An­ge­bots­frist von 40 Ta­gen nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 auf nicht we­ni­ger als 10 Ta­ge ver­kür­zen, wenn sie wie­der­keh­rend be­nö­tig­te Leis­tun­gen be­schafft und bei ei­ner frü­he­ren Aus­schrei­bung auf die Frist­ver­kür­zung hin­ge­wie­sen hat.

5 Über­dies kann die Auf­trag­ge­be­rin beim Ein­kauf ge­werb­li­cher Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen oder ei­ner Kom­bi­na­ti­on der bei­den in je­dem Fall die Frist zur An­ge­bot­sein­rei­chung auf nicht we­ni­ger als 13 Ta­ge ver­kür­zen, so­fern sie die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen gleich­zei­tig mit der Aus­schrei­bung elek­tro­nisch ver­öf­fent­licht. Nimmt die Auf­trag­ge­be­rin An­ge­bo­te für ge­werb­li­che Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen elek­tro­nisch ent­ge­gen, so kann sie aus­ser­dem die Frist auf nicht we­ni­ger als 10 Ta­ge ver­kür­zen.