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Bundesgesetz
über das öffentliche Beschaffungswesen
(BöB)

vom 21. Juni 2019 (Stand am 1. Januar 2021)

Art. 48 Veröffentlichungen

1 Im of­fe­nen und im se­lek­ti­ven Ver­fah­ren ver­öf­fent­licht die Auf­trag­ge­be­rin die Vor­an­kün­di­gung, die Aus­schrei­bung, den Zu­schlag so­wie den Ab­bruch des Ver­fah­rens auf ei­ner ge­mein­sam von Bund und Kan­to­nen be­trie­be­nen In­ter­net­platt­form für öf­fent­li­che Be­schaf­fun­gen. Eben­so ver­öf­fent­licht sie Zu­schlä­ge, die ab dem für das of­fe­ne oder se­lek­ti­ve Ver­fah­ren mass­ge­ben­den Schwel­len­wert frei­hän­dig er­teilt wur­den. Dies gilt nicht für frei­hän­dig er­teil­te Zu­schlä­ge nach An­hang 5 Zif­fer 1 Buch­sta­ben c und d.

2 Die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen wer­den in der Re­gel zeit­gleich und elek­tro­nisch zur Ver­fü­gung ge­stellt. Der Zu­gang zu die­sen Ver­öf­fent­li­chun­gen ist un­ent­gelt­lich.

3 Die vom Bund und den Kan­to­nen mit der Ent­wick­lung und dem Be­trieb der In­ter­net­platt­form be­auf­trag­te Or­ga­ni­sa­ti­on kann von den Auf­trag­ge­be­rin­nen, den An­bie­te­rin­nen so­wie wei­te­ren Per­so­nen, wel­che die Platt­form oder da­mit ver­bun­de­ne Dienst­leis­tun­gen nut­zen, Ent­gel­te oder Ge­büh­ren er­he­ben. Die­se be­mes­sen sich nach der An­zahl der Ver­öf­fent­li­chun­gen be­zie­hungs­wei­se nach dem Um­fang der ge­nutz­ten Leis­tun­gen.

4 Für je­den Auf­trag im Staats­ver­trags­be­reich, der nicht in ei­ner Amtss­pra­che der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on (WTO) aus­ge­schrie­ben wird, ver­öf­fent­licht die Auf­trag­ge­be­rin zeit­gleich mit der Aus­schrei­bung ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der An­zei­ge in ei­ner Amtss­pra­che der WTO. Die Zu­sam­men­fas­sung ent­hält min­des­tens:

a.
den Ge­gen­stand der Be­schaf­fung;
b.
die Frist für die Ab­ga­be der An­ge­bo­te oder Teil­nah­mean­trä­ge;
c.
die Be­zugs­quel­le für die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen.

5 Der Bun­des­rat re­gelt dar­über hin­aus­ge­hen­de An­for­de­run­gen an die Spra­chen der Ver­öf­fent­li­chun­gen, der Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen, der Ein­ga­ben der An­bie­te­rin­nen und des Ver­fah­rens. Er kann den un­ter­schied­li­chen sprach­li­chen Ver­hält­nis­sen in der Schweiz an­ge­mes­sen Rech­nung tra­gen. Er kann die An­for­de­run­gen nach Leis­tungs­ty­pen dif­fe­ren­zie­ren.Da­bei gel­ten, un­ter Vor­be­halt vom Bun­des­rat aus­drück­lich prä­zi­sier­ter Aus­nah­men, fol­gen­de Grund­sät­ze:

a.
Bei Bau­auf­trä­gen so­wie da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Lie­fe­run­gen und Dienst­leis­tun­gen müs­sen die Aus­schrei­bun­gen und die Zu­schlä­ge min­des­tens in zwei Amtss­pra­chen, ins­be­son­de­re in der Amtss­pra­che am Stand­ort der Bau­ten, ver­öf­fent­licht wer­den.
b.
Bei Lie­fer- und Dienst­leis­tungs­auf­trä­gen müs­sen die Aus­schrei­bun­gen und die Zu­schlä­ge min­des­tens in zwei Amtss­pra­chen ver­öf­fent­licht wer­den.
c.
Für die Ein­ga­ben der An­bie­te­rin­nen sind al­le Amtss­pra­chen zu­läs­sig.

6 Im Staats­ver­trags­be­reich er­teil­te Zu­schlä­ge sind in der Re­gel in­ner­halb von 30 Ta­gen zu ver­öf­fent­li­chen. Die Mit­tei­lung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
Art des an­ge­wand­ten Ver­fah­rens;
b.
Ge­gen­stand und Um­fang des Auf­trags;
c.
Na­me und Adres­se der Auf­trag­ge­be­rin;
d.
Da­tum des Zu­schlags;
e.
Na­me und Adres­se der be­rück­sich­tig­ten An­bie­te­rin;
f.
Ge­samt­preis des be­rück­sich­tig­ten An­ge­bots oder aus­nahms­wei­se die tiefs­ten und die höchs­ten Ge­samt­prei­se der in das Ver­ga­be­ver­fah­ren ein­be­zo­ge­nen An­ge­bo­te ein­sch­liess­lich Mehr­wert­steu­er.