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Bundesgesetz
über das öffentliche Beschaffungswesen
(BöB)

vom 21. Juni 2019 (Stand am 1. Januar 2022)

Art. 23 Elektronische Auktionen

1 Die Auf­trag­ge­be­rin kann für die Be­schaf­fung stan­dar­di­sier­ter Leis­tun­gen im Rah­men ei­nes Ver­fah­rens nach die­sem Ge­setz ei­ne elek­tro­ni­sche Auk­ti­on durch­füh­ren. Da­bei wer­den die An­ge­bo­te nach ei­ner ers­ten voll­stän­di­gen Be­wer­tung über­ar­bei­tet und mit­tels elek­tro­ni­scher Hilfs­mit­tel und al­len­falls mehr­fa­cher Durch­gän­ge neu ge­ord­net. In der Aus­schrei­bung ist dar­auf hin­zu­wei­sen.

2 Die elek­tro­ni­sche Auk­ti­on er­streckt sich:

a.
auf die Prei­se, wenn der Zu­schlag für den nied­rigs­ten Ge­samt­preis er­teilt wird; oder
b.
auf die Prei­se und die Wer­te für quan­ti­fi­zier­ba­re Kom­po­nen­ten wie Ge­wicht, Rein­heit oder Qua­li­tät, wenn der Zu­schlag für das vor­teil­haf­tes­te An­ge­bot er­teilt wird.

3 Die Auf­trag­ge­be­rin prüft, ob die An­bie­te­rin­nen die Eig­nungs­kri­te­ri­en und ob die An­ge­bo­te die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen er­fül­len. Sie nimmt an­hand der Zu­schlags­kri­te­ri­en und der da­für fest­ge­leg­ten Ge­wich­tung ei­ne ers­te Be­wer­tung der An­ge­bo­te vor. Vor Be­ginn der Auk­ti­on stellt sie je­der An­bie­te­rin zur Ver­fü­gung:

a.
die au­to­ma­ti­sche Be­wer­tungs­me­tho­de, ein­sch­liess­lich der auf den ge­nann­ten Zu­schlags­kri­te­ri­en be­ru­hen­den ma­the­ma­ti­schen For­mel;
b.
das Er­geb­nis der ers­ten Be­wer­tung ih­res An­ge­bots; und
c.
al­le wei­te­ren re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen zur Ab­wick­lung der Auk­ti­on.

4 Al­le zu­ge­las­se­nen An­bie­te­rin­nen wer­den gleich­zei­tig und auf elek­tro­ni­schem Weg auf­ge­for­dert, neue be­zie­hungs­wei­se an­ge­pass­te An­ge­bo­te ein­zu­rei­chen. Die Auf­trag­ge­be­rin kann die Zahl der zu­ge­las­se­nen An­bie­te­rin­nen be­schrän­ken, so­fern sie dies in der Aus­schrei­bung oder in den Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen be­kannt ge­ge­ben hat.

5 Die elek­tro­ni­sche Auk­ti­on kann meh­re­re auf­ein­an­der fol­gen­de Durch­gän­ge um­fas­sen. Die Auf­trag­ge­be­rin in­for­miert al­le An­bie­te­rin­nen in je­dem Durch­gang über ih­ren je­wei­li­gen Rang.