Bundesgesetz
über das öffentliche Beschaffungswesen
(BöB)


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Art. 44 Ausschluss vom Verfahren und Widerruf des Zuschlags

1 Die Auf­trag­ge­be­rin kann ei­ne An­bie­te­rin von ei­nem Ver­ga­be­ver­fah­ren aus­sch­lies­sen, aus ei­nem Ver­zeich­nis strei­chen oder einen ihr be­reits er­teil­ten Zu­schlag wi­der­ru­fen, wenn fest­ge­stellt wird, dass auf die be­tref­fen­de An­bie­te­rin, ih­re Or­ga­ne, ei­ne bei­ge­zo­ge­ne Dritt­per­son oder de­ren Or­ga­ne ei­ner der fol­gen­den Sach­ver­hal­te zu­trifft:

a.
Sie er­fül­len die Vor­aus­set­zun­gen für die Teil­nah­me am Ver­fah­ren nicht oder nicht mehr, oder der rechtskonforme Ablauf des Vergabeverfahrens wird durch ihr Verhalten beeinträchtigt.
b.
Die An­ge­bo­te oder An­trä­ge auf Teil­nah­me wei­sen we­sent­li­che Form­feh­ler auf oder wei­chen we­sent­lich von den ver­bind­li­chen An­for­de­run­gen ei­ner Aus­schrei­bung ab.
c.
Es liegt ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­ur­tei­lung we­gen ei­nes Ver­ge­hens zum Nach­teil der je­wei­li­gen Auf­trag­ge­be­rin oder we­gen ei­nes Ver­bre­chens vor.
d.
Sie be­fin­den sich in ei­nem Pfän­dungs- oder Kon­kurs­ver­fah­ren.
e.
Sie ha­ben Be­stim­mun­gen über die Be­kämp­fung der Kor­rup­ti­on ver­letzt.
f.
Sie wi­der­set­zen sich an­ge­ord­ne­ten Kon­trol­len.
g.
Sie be­zah­len fäl­li­ge Steu­ern oder So­zi­al­ab­ga­ben nicht.
h.
Sie ha­ben frü­he­re öf­fent­li­che Auf­trä­ge man­gel­haft er­füllt oder lies­sen in an­de­rer Wei­se er­ken­nen, kei­ne ver­läss­li­chen und ver­trau­ens­wür­di­gen Ver­trags­part­ne­rin­nen zu sein.
i.
Sie wa­ren an der Vor­be­rei­tung der Be­schaf­fung be­tei­ligt, und der da­durch ent­ste­hen­de Wett­be­werbs­nach­teil der an­de­ren An­bie­te­rin­nen kann nicht mit ge­eig­ne­ten Mit­teln aus­ge­gli­chen wer­den.
j.
Sie wur­den nach Ar­ti­kel 45 Ab­satz 1 von künf­ti­gen öf­fent­li­chen Auf­trä­gen rechts­kräf­tig aus­ge­schlos­sen.

2 Die Auf­trag­ge­be­rin kann über­dies Mass­nah­men nach Ab­satz 1 tref­fen, wenn hin­rei­chen­de An­halts­punk­te da­für vor­lie­gen, dass auf die An­bie­te­rin, ih­re Or­ga­ne, ei­ne bei­ge­zo­ge­ne Dritt­per­son oder de­ren Or­ga­ne ins­be­son­de­re ei­ner der fol­gen­den Sach­ver­hal­te zu­trifft:

a.
Sie ha­ben un­wah­re oder ir­re­füh­ren­de Aus­sa­gen und Aus­künf­te ge­gen­über der Auf­trag­ge­be­rin ge­macht.
b.
Es wur­den un­zu­läs­si­ge Wett­be­werb­sa­b­re­den ge­trof­fen.
c.
Sie rei­chen ein un­ge­wöhn­lich nied­ri­ges An­ge­bot ein, oh­ne auf Auf­for­de­rung hin nach­zu­wei­sen, dass die Teil­nah­me­be­din­gun­gen ein­ge­hal­ten wer­den, und bie­ten kei­ne Ge­währ für die ver­trags­kon­for­me Er­brin­gung der aus­ge­schrie­be­nen Leis­tun­gen.
d.
Sie ha­ben ge­gen an­er­kann­te Be­rufs­re­geln ver­stos­sen oder Hand­lun­gen oder Un­ter­las­sun­gen be­gan­gen, die ih­re be­ruf­li­che Eh­re oder In­te­gri­tät be­ein­träch­ti­gen.
e.
Sie sind in­sol­vent.
f.
Sie miss­ach­ten die Ar­beits­schutz­be­stim­mun­gen, die Ar­beits­be­din­gun­gen, die Be­stim­mun­gen über die Gleich­be­hand­lung von Frau und Mann in Be­zug auf die Lohn­gleich­heit, die Be­stim­mun­gen über die Ver­trau­lich­keit und die Be­stim­mun­gen des schwei­ze­ri­schen Um­welt­rechts oder die vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men zum Schutz der Um­welt.
g.
Sie ha­ben Mel­de- oder Be­wil­li­gungs­pflich­ten nach dem BGSA14 ver­letzt.
h.
Sie verstossen gegen das Bundesgesetz vom 19. Dezember 198615gegen den unlauteren Wettbewerb.

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