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Verordnung
über das Schweizer Bürgerrecht
(Bürgerrechtsverordnung, BüV)

vom 17. Juni 2016 (Stand am 9. Juli 2019)

Art. 30 Entzug des Bürgerrechts

(Art. 42 BüG)

1 Die In­ter­es­sen oder das An­se­hen der Schweiz be­ein­träch­tigt in er­heb­li­cher Wei­se, wer:

a.
ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen ge­mä­ss Ar­ti­kel 266, 266bis, 272–274, 275, 275bis und 275ter des Straf­ge­setz­bu­ches (StGB)11 be­geht;
b.
ein schwe­res Ver­bre­chen im Rah­men von ter­ro­ris­ti­schen Ak­ti­vi­tä­ten, ge­walt­tä­ti­gem Ex­tre­mis­mus oder der or­ga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät be­geht;
c.
Völ­ker­mord (Art. 264 StGB), ein Ver­bre­chen ge­gen die Mensch­lich­keit (Art. 264a StGB), ei­ne schwe­re Ver­let­zung der Gen­fer Kon­ven­tio­nen vom 12. Au­gust 1949 (Art. 264c StGB) oder ein an­de­res Kriegs­ver­bre­chen (Art. 264d–264h StGB) be­geht;
d.
die gu­ten Be­zie­hun­gen der Schweiz zu ei­nem frem­den Staat dau­er­haft durch die Be­lei­di­gung die­ses Staa­tes (Art. 296 StGB) ge­fähr­det.

2 Der Ent­zug setzt ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­ur­tei­lung vor­aus. Da­von aus­ge­nom­men sind Fäl­le, in de­nen ei­ne straf­recht­li­che Ver­fol­gung aus­sichts­los wä­re, da der Staat, in dem die Ta­ten be­gan­gen wur­den, nicht wil­lens oder nicht in der La­ge ist, ein Straf­ver­fah­ren zum Ab­schluss zu brin­gen oder ei­nem aus­län­di­schen Rechts­hil­feer­su­chen zu ent­spre­chen, na­ment­lich weil das un­ab­hän­gi­ge Jus­tiz­sys­tem in sei­ner Ge­samt­heit oder zu ei­nem er­heb­li­chen Teil nicht funk­ti­ons­fä­hig ist.