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Verordnung
über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Bauarbeiten
(Bauarbeitenverordnung, BauAV)

vom 18. Juni 2021 (Stand am 1. Januar 2024)

Art. 3 Planung von Bauarbeiten

1 Bau­ar­bei­ten müs­sen so ge­plant wer­den, dass das Ri­si­ko von Be­rufs­un­fäl­len, Be­rufs­krank­hei­ten oder Ge­sund­heits­be­ein­träch­ti­gun­gen mög­lichst klein ist und die not­wen­di­gen Si­cher­heits­mass­nah­men, na­ment­lich bei der Ver­wen­dung von Ar­beits­mit­teln, ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

2 Be­steht der Ver­dacht, dass be­son­ders ge­sund­heits­ge­fähr­den­de Stof­fe wie As­best oder po­ly­chlo­rier­te Bi­phe­ny­le (PCB) auf­tre­ten kön­nen, so muss der Ar­beit­ge­ber die Ge­fähr­dun­gen ein­ge­hend er­mit­teln und be­ur­tei­len. Dar­auf ab­ge­stützt sind die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zu pla­nen.

3 Der Ar­beit­ge­ber, der sich im Rah­men ei­nes Werk­ver­trags als Un­ter­neh­mer zur Aus­füh­rung von Bau­ar­bei­ten ver­pflich­ten will, hat vor dem Ver­trags­ab­schluss zu prü­fen, wel­che Mass­nah­men not­wen­dig sind, um die Ar­beits­si­cher­heit und den Ge­sund­heits­schutz bei der Aus­füh­rung sei­ner Ar­bei­ten zu ge­währ­leis­ten.

4 Die von den Er­geb­nis­sen der Ge­fähr­dungs­be­ur­tei­lung nach Ab­satz 2 ab­hän­gen­den Mass­nah­men sind in den Werk­ver­trag auf­zu­neh­men und in der glei­chen Form zu spe­zi­fi­zie­ren wie die üb­ri­gen In­hal­te des Werk­ver­trags.

5 Die bau­stel­len­spe­zi­fi­schen Mass­nah­men, die nicht be­reits um­ge­setzt wer­den, sind in den Werk­ver­trag auf­zu­neh­men und in der glei­chen Form zu spe­zi­fi­zie­ren wie die üb­ri­gen In­hal­te des Werk­ver­trags. Be­reits um­ge­setz­te bau­stel­len­spe­zi­fi­sche Mass­nah­men sind im Werk­ver­trag an­zu­mer­ken.

6 Als bau­stel­len­spe­zi­fi­sche Mass­nah­men gel­ten die Mass­nah­men, die bei Bau­ar­bei­ten zum Schutz der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer meh­re­rer Un­ter­neh­men ge­trof­fen wer­den, na­ment­lich:

a.
Ab­sturz­si­che­rungs­mass­nah­men, ins­be­son­de­re mit Hil­fe von Ge­rüs­ten, Auf­fang­net­zen, Lauf­ste­gen, ei­nem Sei­ten­schutz und von Bo­denab­de­ckun­gen;
b.
Si­che­rungs­mass­nah­men in Grä­ben und Bau­gru­ben, ins­be­son­de­re mit Hil­fe von Spries­sun­gen und Bö­schun­gen;
c.
Hohl­raum­si­che­rungs­mass­nah­men bei Un­ter­tag­ar­bei­ten; und
d.
Ge­sund­heits­schutz­mass­nah­men, ins­be­son­de­re mit Hil­fe von Bau­gü­ter­auf­zü­gen und sa­ni­tär­en Ein­rich­tun­gen.

7 Über­trägt der Ar­beit­ge­ber die Um­set­zung des Werk­ver­trags ei­nem an­de­ren Ar­beit­ge­ber, so muss er si­cher­stel­len, dass die­ser die im Werk­ver­trag ent­hal­te­nen Si­cher­heits- und Ge­sund­heits­schutz­mass­nah­men um­setzt.

8 Der Ar­beit­ge­ber, der Bau­ar­bei­ten aus­führt, hat da­für zu sor­gen, dass ge­eig­ne­te Ma­te­ria­li­en, In­stal­la­tio­nen und Ge­rä­te in ge­nü­gen­der Men­ge und recht­zei­tig zur Ver­fü­gung ste­hen. Sie müs­sen sich in be­triebs­si­che­rem Zu­stand be­fin­den und den An­for­de­run­gen der Ar­beits­si­cher­heit und des Ge­sund­heits­schut­zes ent­spre­chen.