Bundesgesetz
über Bauprodukte
(Bauproduktegesetz, BauPG)

vom 21. März 2014 (Stand am 1. Oktober 2014)


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Art. 2 Begriffe

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

1.
«Bau­pro­dukt»: je­des Pro­dukt, das her­ge­stellt und in Ver­kehr ge­bracht wird, um dau­er­haft in Bau­wer­ke oder Tei­le da­von ein­ge­baut zu wer­den, und des­sen Leis­tung sich auf die Leis­tung des Bau­werks im Hin­blick auf die Grun­dan­for­de­run­gen an Bau­wer­ke aus­wirkt;
2.
«Bau­satz»: ein Bau­pro­dukt, das von ei­nem ein­zi­gen Her­stel­ler in Ver­kehr ge­bracht wird als Satz von min­des­tens zwei ge­trenn­ten Kom­po­nen­ten, die zu­sam­men­ge­fügt wer­den müs­sen, um ins Bau­werk ein­ge­fügt zu wer­den;
3.
«Bau­werk»: Bau­te so­wohl des Hoch­baus als auch des Tief­baus;
4.
«we­sent­li­che Merk­ma­le»: die­je­ni­gen Merk­ma­le des Bau­pro­dukts, die sich auf die Grun­dan­for­de­run­gen an Bau­wer­ke be­zie­hen;
5.
«Leis­tung ei­nes Bau­pro­dukts»: die Leis­tung in Be­zug auf die re­le­van­ten we­sent­li­chen Merk­ma­le ei­nes Bau­pro­dukts, die in Stu­fen, Klas­sen oder ei­ner Be­schrei­bung aus­ge­drückt wird;
6.
«Leis­tungs­stu­fe»: das Er­geb­nis der Be­wer­tung der Leis­tung ei­nes Bau­pro­dukts in Be­zug auf sei­ne we­sent­li­chen Merk­ma­le, aus­ge­drückt als Zah­len­wert;
7.
«Leis­tungs­klas­se»: ei­ne Band­brei­te von Leis­tungs­stu­fen ei­nes Bau­pro­dukts, die durch einen Min­dest- und einen Höchst­wert ab­ge­grenzt wird;
8.
«Schwel­len­wert»: die Min­dest- oder Höchst­leis­tungs­stu­fe ei­nes we­sent­li­chen Merk­mals ei­nes Bau­pro­dukts;
9.
«Pro­dukt­typ»: der de­kla­rier­te Satz der re­prä­sen­ta­ti­ven Leis­tungs­stu­fen oder Leis­tungs­klas­sen der we­sent­li­chen Merk­ma­le ei­nes Bau­pro­dukts, das un­ter Ver­wen­dung ei­ner be­stimm­ten Kom­bi­na­ti­on von Roh­stof­fen oder an­de­rer Be­stand­tei­le in ei­nem be­stimm­ten Pro­duk­ti­ons­pro­zess her­ge­stellt wird;
10.
«tech­ni­sche Spe­zi­fi­ka­ti­on»: ein Schrift­stück, das die Me­tho­den und die Kri­te­ri­en zur Be­wer­tung der Leis­tung von Bau­pro­duk­ten in Be­zug auf ih­re we­sent­li­chen Merk­ma­le, ein­sch­liess­lich des Aspekts der Si­cher­heit für die Ver­wen­de­rin oder den Ver­wen­der, ent­hält;
11.
«har­mo­ni­sier­te tech­ni­sche Spe­zi­fi­ka­ti­on»: ei­ne har­mo­ni­sier­te tech­ni­sche Norm oder ein Eu­ro­päi­sches Be­wer­tungs­do­ku­ment;
12.
«tech­ni­sche Norm»: ei­ne tech­ni­sche Spe­zi­fi­ka­ti­on zur wie­der­hol­ten oder stän­di­gen An­wen­dung, die von ei­nem na­tio­na­len oder in­ter­na­tio­na­len Nor­mungs­gre­mi­um an­ge­nom­men wur­de;
13.
«har­mo­ni­sier­te tech­ni­sche Norm»: ei­ne tech­ni­sche Norm, die auf der Grund­la­ge ei­nes Er­su­chens der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on oder der EFTA von ei­nem der fol­gen­den eu­ro­päi­schen Nor­mungs­gre­mi­en an­ge­nom­men wur­de:
a.
Eu­ro­päi­sches Ko­mi­tee für Nor­mung (CEN),
b.
Eu­ro­päi­sches Ko­mi­tee für elek­tro­tech­ni­sche Nor­mung (CE­NE­LEC),
c.
Eu­ro­päi­sches In­sti­tut für Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­nor­men (ET­SI);
14.
«Eu­ro­päi­sches Be­wer­tungs­do­ku­ment» (EBD): ein Do­ku­ment, das von der Or­ga­ni­sa­ti­on Tech­ni­scher Be­wer­tungs­stel­len (OTB) zum Zweck der Aus­stel­lung Eu­ro­päi­scher Tech­ni­scher Be­wer­tun­gen an­ge­nom­men wur­de;
15.
«Eu­ro­päi­sche Tech­ni­sche Be­wer­tung» (ETB): die do­ku­men­tier­te Be­wer­tung der Leis­tung ei­nes Bau­pro­dukts in Be­zug auf sei­ne we­sent­li­chen Merk­ma­le im Ein­klang mit dem be­tref­fen­den Eu­ro­päi­schen Be­wer­tungs­do­ku­ment;
16.
«Ver­wen­dungs­zweck»: die be­ab­sich­tig­te Ver­wen­dung des Bau­pro­dukts, die in der je­weils an­wend­ba­ren har­mo­ni­sier­ten tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­ti­on fest­ge­legt ist;
17.
«In­ver­kehr­brin­gen»: die erst­ma­li­ge Be­reit­stel­lung ei­nes Bau­pro­dukts auf dem Markt;
18.
«Be­reit­stel­lung auf dem Markt»: je­de ent­gelt­li­che oder un­ent­gelt­li­che Ab­ga­be ei­nes Bau­pro­dukts zum Ver­trieb oder zur Ver­wen­dung auf dem Markt im Rah­men ei­ner Ge­schäftstä­tig­keit;
19.
«Wirt­schafts­ak­teu­rin»: Her­stel­le­rin, Im­por­teu­rin, Händ­le­rin oder Be­voll­mäch­tig­te;
20.
«Her­stel­le­rin»: je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die ein Bau­pro­dukt her­stellt be­zie­hungs­wei­se ent­wi­ckeln oder her­stel­len lässt und die­ses Pro­dukt un­ter ih­rem ei­ge­nen Na­men oder ih­rer ei­ge­nen Mar­ke in Ver­kehr bringt oder auf dem Markt be­reit­stellt;
21.
«Im­por­teu­rin»: je­de im In­land an­säs­si­ge na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die ein Bau­pro­dukt aus dem Aus­land in die Schweiz in Ver­kehr bringt;
22.
«Händ­le­rin»: je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son in der Lie­fer­ket­te aus­ser der Her­stel­le­rin oder Im­por­teu­rin, die ein Bau­pro­dukt auf dem Markt be­reit­stellt;
23.
«Be­voll­mäch­tig­te»: je­de im In­land an­säs­si­ge na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die von ei­ner Her­stel­le­rin schrift­lich be­auf­tragt wur­de, in ih­rem Na­men be­stimm­te Auf­ga­ben wahr­zu­neh­men;
24.
«Rück­nah­me»: je­de Mass­nah­me, mit der ver­hin­dert wer­den soll, dass ein in der Lie­fer­ket­te be­find­li­ches Bau­pro­dukt auf dem Markt be­reit­ge­stellt wird;
25.
«Rück­ruf»: je­de Mass­nah­me, die dar­auf ab­zielt, dass die End­ver­wen­de­rin oder der End­ver­wen­der ein be­reits be­reit­ge­stell­tes Bau­pro­dukt zu­rück­gibt;
26.
«werks­ei­ge­ne Pro­duk­ti­ons­kon­trol­le»: die do­ku­men­tier­te stän­di­ge in­ter­ne Kon­trol­le der Pro­duk­ti­on in ei­nem Werk im Ein­klang mit den ein­schlä­gi­gen har­mo­ni­sier­ten tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen;
27.
«Klein­st­un­ter­neh­men»: ein Un­ter­neh­men be­lie­bi­ger Rechts­form, das ei­ne wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit aus­übt, we­ni­ger als zehn Per­so­nen be­schäf­tigt und des­sen Jah­res­um­satz oder des­sen Jah­res­bi­lanz 3 Mil­lio­nen Fran­ken nicht über­steigt.

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