Bundesgesetz
über die Beseitigung von Benachteiligungen
von Menschen mit Behinderungen
(Behindertengleichstellungsgesetz, BehiG)

vom 13. Dezember 2002 (Stand am 1. Juli 2020)


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Art. 15 Vorschriften über technische Normen

1 Um ein be­hin­der­ten­ge­rech­tes öf­fent­li­ches Ver­kehrs­sys­tem si­cher­zu­stel­len, er­lässt der Bun­des­rat für die kon­zes­sio­nier­ten Un­ter­neh­men Vor­schrif­ten über die Ge­stal­tung:34

a.
der Bahn­hö­fe und Hal­te­stel­len so­wie der Flug­plät­ze;
b.
der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­te­me und der Bil­lett­aus­ga­be;
c.
der Fahr­zeu­ge.

2 Der Bun­des­rat er­lässt für Bau­ten und An­la­gen, die der Bund er­stellt oder mit­fi­nan­ziert, Vor­schrif­ten über Vor­keh­ren zu Guns­ten Be­hin­der­ter.

3 Die Vor­schrif­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 wer­den pe­ri­odisch dem Stand der Tech­nik an­ge­passt. Der Bun­des­rat kann tech­ni­sche Nor­men oder an­de­re Fest­le­gun­gen pri­va­ter Or­ga­ni­sa­tio­nen für ver­bind­lich er­klä­ren.

4 Der Bun­des­rat hört die in­ter­es­sier­ten Krei­se vor dem Er­lass der Vor­schrif­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 an.

5 Für be­ste­hen­de und für neue Bau­ten, An­la­gen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Bil­lettaus­ga­be­sys­te­me so­wie Fahr­zeu­ge kön­nen un­ter­schied­li­che Vor­schrif­ten er­las­sen wer­den.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

BGE

139 II 289 (2C_380/2012) from 22. Februar 2013
Regeste: Art. 8 Abs. 2 und 4 sowie Art. 190 BV, Art. 1 ff. BehiG, Art. 1 ff. VböV, Art. 1 ff. VAböV, Art. 17 EBG, Art. 6a, 46 ff. und 81 EBV; Pflichtenheft und Typenskizzen für die Fernverkehrs-Doppelstock-Triebzüge IR100, IR200 und IC200 der SBB. Rechtsgrundlagen für die Anordnung des Rollstuhlbereichs in einem Eisenbahnfahrzeug im Eisenbahnrecht (E. 2.1) und im Behindertengleichstellungsrecht (E. 2.2). Das Diskriminierungs- und Benachteiligungsverbot für Behinderte gilt auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs. Eine Benachteiligung liegt aber nicht schon darin, dass die Platzwahl Behinderter stärker eingeschränkt ist als diejenige nicht Behinderter (E. 2.3). Die im Unterdeck des Speisewagens vorgesehene Zusammenlegung des Rollstuhlbereichs mit demjenigen des Verpflegungsbereichs (für Mobilitätsbehinderte) führt nicht zu einer verfassungs- und gesetzwidrigen Diskriminierung bzw. Benachteiligung Behinderter (E. 3), weshalb sich eine Verhältnismässigkeitsprüfung für die vom Bundesverwaltungsgericht angeordneten Massnahmen erübrigt (E. 4).

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