Bundesgesetz
über die Beseitigung von Benachteiligungen
von Menschen mit Behinderungen
(Behindertengleichstellungsgesetz, BehiG)

vom 13. Dezember 2002 (Stand am 1. Juli 2020)


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Art. 3 Geltungsbereich

Das Ge­setz gilt für:

a.
öf­fent­lich zu­gäng­li­che Bau­ten und An­la­gen, für wel­che nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ei­ne Be­wil­li­gung für den Bau oder für die Er­neue­rung der öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Be­rei­che er­teilt wird;
b.
öf­fent­lich zu­gäng­li­che Ein­rich­tun­gen des öf­fent­li­chen Ver­kehrs (Bau­ten, An­la­gen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­te­me, Bil­lett­be­zug) und Fahr­zeu­ge, die ei­nem der fol­gen­den Ge­set­ze un­ter­ste­hen:
1.
dem Ei­sen­bahn­ge­setz vom 20. De­zem­ber 19575,
2.6
...
3.7
dem Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz vom 20. März 20098,
4.9
dem Trol­ley­bus-Ge­setz vom 29. März 195010,
5.11
dem Bun­des­ge­setz vom 3. Ok­to­ber 197512 über die Bin­nen­schiff­fahrt,
6.
dem Luft­fahrt­ge­setz vom 21. De­zem­ber 194813, oder
7.14
dem Seil­bahn­ge­setz vom 23. Ju­ni 200615, aus­ge­nom­men die Ski­lif­te so­wie Luft­seil­bah­nen mit we­ni­ger als neun Plät­zen pro Trans­por­t­ein­heit;
c.
Wohn­ge­bäu­de mit mehr als acht Wohn­ein­hei­ten, für wel­che nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ei­ne Be­wil­li­gung für den Bau oder für die Er­neue­rung er­teilt wird;
d.
Ge­bäu­de mit mehr als 50 Ar­beitsplät­zen, für wel­che nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ei­ne Be­wil­li­gung für den Bau oder für die Er­neue­rung er­teilt wird;
e.16
grund­sätz­lich von je­der­mann be­an­spruch­ba­re Dienst­leis­tun­gen Pri­va­ter, der Un­ter­neh­men mit ei­ner In­fra­struk­tur­kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 5 des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1957 oder ei­ner Per­so­nen­be­för­de­rungs­kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 6 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 2009, wei­te­rer kon­zes­sio­nier­ter Un­ter­neh­men und des Ge­mein­we­sens;
f.
Aus- und Wei­ter­bil­dung;
g.
Ar­beits­ver­hält­nis­se nach dem Bun­des­per­so­nal­ge­setz vom 24. März 200017.

5 SR 742.101

6 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

8 SR 745.1

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

10 SR 744.21

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

12 SR 747.201

13 SR 748.0

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

15 SR 743.01

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

17 SR 172.220.1

BGE

134 II 249 (1C_48/2008) from 9. Juli 2008
Regeste: Art. 8 Abs. 2, Art. 35 Abs. 3, Art. 190 BV; Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG); Art. 117 BauG/AR; Erneuerung von öffentlich zugänglichen Bauten oder Anlagen. Auslegung des Begriffs des Zugangs gemäss Art. 2 Abs. 3 BehiG bei Bauten und Anlagen im Sinne von Art. 3 lit. a BehiG (E. 3.3). Verhältnis von Art. 3 lit. a zu Art. 7 Abs. 1 BehiG (E. 3.4 und 3.5). Umfang der Anpassungspflicht nach Art. 7 Abs. 1 lit. a BehiG, wenn nur ein Teil der öffentlich zugänglichen Bereiche des Gebäudes bzw. der entsprechenden Anlagen erneuert wird (E. 4).

139 II 289 (2C_380/2012) from 22. Februar 2013
Regeste: Art. 8 Abs. 2 und 4 sowie Art. 190 BV, Art. 1 ff. BehiG, Art. 1 ff. VböV, Art. 1 ff. VAböV, Art. 17 EBG, Art. 6a, 46 ff. und 81 EBV; Pflichtenheft und Typenskizzen für die Fernverkehrs-Doppelstock-Triebzüge IR100, IR200 und IC200 der SBB. Rechtsgrundlagen für die Anordnung des Rollstuhlbereichs in einem Eisenbahnfahrzeug im Eisenbahnrecht (E. 2.1) und im Behindertengleichstellungsrecht (E. 2.2). Das Diskriminierungs- und Benachteiligungsverbot für Behinderte gilt auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs. Eine Benachteiligung liegt aber nicht schon darin, dass die Platzwahl Behinderter stärker eingeschränkt ist als diejenige nicht Behinderter (E. 2.3). Die im Unterdeck des Speisewagens vorgesehene Zusammenlegung des Rollstuhlbereichs mit demjenigen des Verpflegungsbereichs (für Mobilitätsbehinderte) führt nicht zu einer verfassungs- und gesetzwidrigen Diskriminierung bzw. Benachteiligung Behinderter (E. 3), weshalb sich eine Verhältnismässigkeitsprüfung für die vom Bundesverwaltungsgericht angeordneten Massnahmen erübrigt (E. 4).

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