Bundesgesetz
über die Betäubungsmittel und die psychotropen Stoffe
(Betäubungsmittelgesetz, BetmG)1

vom 3. Oktober 1951 (Stand am 1. August 2022)

1Fassung des Tit. gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Juli 1996 (AS 1996 1677; BBl 1994 III 1273).


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Art. 3c Meldebefugnis

1 Amts­stel­len und Fach­leu­te im Er­zie­hungs-, So­zi­al-, Ge­sund­heits-, Jus­tiz- und Po­li­zei­we­sen kön­nen den zu­stän­di­gen Be­hand­lungs- oder So­zi­al­hil­fe­stel­len Fäl­le von vor­lie­gen­den oder dro­hen­den sucht­be­ding­ten Stö­run­gen, na­ment­lich bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen, mel­den, wenn:

a.
sie die­se in ih­rer amt­li­chen oder be­ruf­li­chen Tä­tig­keit fest­ge­stellt ha­ben;
b.
ei­ne er­heb­li­che Ge­fähr­dung der Be­trof­fe­nen, ih­rer An­ge­hö­ri­gen oder der All­ge­mein­heit vor­liegt; und
c.
sie ei­ne Be­treu­ungs­mass­nah­me als an­ge­zeigt er­ach­ten.

2 Be­trifft ei­ne Mel­dung ein Kind oder einen Ju­gend­li­chen un­ter 18 Jah­ren, so muss auch der ge­setz­li­che Ver­tre­ter in­for­miert wer­den, so­fern nicht wich­ti­ge Grün­de da­ge­gen spre­chen.

3 Die Kan­to­ne be­zeich­nen fach­lich qua­li­fi­zier­te öf­fent­li­che oder pri­va­te Be­hand­lungs- oder So­zi­al­hil­fe­stel­len, die für die Be­treu­ung ge­mel­de­ter Per­so­nen, na­ment­lich ge­fähr­de­ter Kin­der oder Ju­gend­li­cher, zu­stän­dig sind.

4 Das Per­so­nal der zu­stän­di­gen Be­hand­lungs- oder So­zi­al­hil­fe­stel­len un­ter­steht dem Amts- und Be­rufs­ge­heim­nis nach den Ar­ti­keln 320 und 321 des Straf­ge­setz­bu­ches20.21

5 Amts­stel­len und Fach­leu­te nach Ab­satz 1, die er­fah­ren, dass ei­ne ih­nen an­ver­trau­te Per­son ge­gen Ar­ti­kel 19a ver­stos­sen hat, sind nicht zur An­zei­ge ver­pflich­tet.

20 SR 311.0

21 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on am 20. Fe­br. 2013, ver­öf­fent­licht am 4. April 2013 (AS 2013 973).

BGE

145 IV 320 (6B_509/2018) from 2. Juli 2019
Regeste: Art. 19b Abs. 1 und 2 BetmG; Vorbereitungshandlungen im Zusammenhang mit einer geringfügigen Menge Cannabis. Art. 19b Abs. 1 BetmG, der die Strafbarkeit ausschliesst, wenn nur eine geringfügige Menge eines Betäubungsmittels für den eigenen Konsum vorbereitet wird, ist auch auf Jugendliche anwendbar (E. 1).

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