Bundesgesetz
über den Erwerb von Grundstücken
durch Personen im Ausland
(BewG)

vom 16. Dezember 1983 (Stand am 1. Juli 2023)


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Art. 19 Zwangsversteigerung

1 Er­stei­gert je­mand ein Grund­stück in ei­ner Zwangs­ver­stei­ge­rung, so hat er der Stei­ge­rungs­be­hör­de nach dem Zu­schlag schrift­lich zu er­klä­ren, ob er ei­ne Per­son im Aus­land ist, na­ment­lich ob er auf Rech­nung ei­ner Per­son im Aus­land han­delt; er ist dar­auf und auf die Be­wil­li­gungs­pflicht von Per­so­nen im Aus­land für den Er­werb von Grund­stücken in den Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen auf­merk­sam zu ma­chen.

2 Be­steht Ge­wiss­heit über die Be­wil­li­gungs­pflicht und liegt noch kei­ne rechts­kräf­ti­ge Be­wil­li­gung vor, oder lässt sich die Be­wil­li­gungs­pflicht oh­ne nä­he­re Prü­fung nicht aus­sch­lies­sen, so räumt die Stei­ge­rungs­be­hör­de dem Er­wer­ber un­ter Mit­tei­lung an den Grund­buch­ver­wal­ter ei­ne Frist von zehn Ta­gen ein, um:

a.
die Be­wil­li­gung oder die Fest­stel­lung ein­zu­ho­len, dass der Er­wer­ber kei­ner Be­wil­li­gung be­darf;
b.
den Kauf­preis si­cher­zu­stel­len, wo­bei für die Dau­er der Si­cher­stel­lung ein jähr­li­cher Zins von 5 Pro­zent zu ent­rich­ten ist;
c.
die Kos­ten ei­ner er­neu­ten Ver­stei­ge­rung si­cher­zu­stel­len.

3 Han­delt der Er­wer­ber nicht frist­ge­recht oder wird die Be­wil­li­gung rechts­kräf­tig ver­wei­gert, so hebt die Stei­ge­rungs­be­hör­de un­ter Mit­tei­lung an den Grund­buch­ver­wal­ter den Zu­schlag auf und ord­net ei­ne neue Ver­stei­ge­rung an.

4 Die Auf­he­bungs­ver­fü­gung der Stei­ge­rungs­be­hör­de un­ter­liegt der Be­schwer­de an die nach die­sem Ge­setz zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­schwer­de­in­stanz; die­se Be­schwer­de tritt an die Stel­le der Be­schwer­de an die Auf­sichts­be­hör­de für Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs.

5 Wird bei der er­neu­ten Ver­stei­ge­rung ein ge­rin­ge­rer Er­lös er­zielt, so haf­tet der ers­te Er­stei­ge­rer für den Aus­fall und al­len wei­te­ren Scha­den.

BGE

128 I 206 () from 19. Juni 2002
Regeste: Art. 49 BV; Genfer Gesetze über die Abbrüche, Umbauten und Renovierungen von Wohnhäusern (LDTR) sowie über die Anwendung des SchKG (LALP); Zwangsverwertung von Wohnungen im Stockwerkeigentum; Pflicht zum gesamthaften Verkauf der Wohnungen; Veräusserungsbewilligung. Art. 134 ff. SchKG, Art. 45 ff. VZG. Die dem Betreibungs- und Konkursamt auferlegte Verpflichtung, die Wohnungen zusammen zu verkaufen und um eine vorherige Bewilligung zu ersuchen, widerspricht Bundesrecht, insbesondere Art. 134 SchKG (E. 5).

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