Bundesgesetz
über den Erwerb von Grundstücken
durch Personen im Ausland
(BewG)

vom 16. Dezember 1983 (Stand am 1. Juli 2023)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 22 Beweiserhebung

1 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de und die kan­to­na­le Be­schwer­de­in­stanz stel­len den Sach­ver­halt von Am­tes we­gen fest. Sie stel­len nur auf Vor­brin­gen ab, die sie ge­prüft und über die sie nö­ti­gen­falls Be­weis er­ho­ben ha­ben.

2 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de, die kan­to­na­le Be­schwer­de­in­stanz, die eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te und, aus­ser­halb ei­nes Ver­fah­rens die­ser Be­hör­den, die be­schwer­de­be­rech­tig­te kan­to­na­le Be­hör­de und das Bun­des­amt für Jus­tiz kön­nen Aus­kunft über al­le Tat­sa­chen ver­lan­gen, die für die Be­wil­li­gungs­pflicht oder die Be­wil­li­gung von Be­deu­tung sind.45

3 Aus­kunfts­pflich­tig ist, wer von Am­tes we­gen, be­rufs­mäs­sig, ver­trag­lich, als Or­gan ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son oder Ge­sell­schaft oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit oder ei­nes An­la­ge­fonds durch Fi­nan­zie­rung oder auf an­de­re Wei­se an der Vor­be­rei­tung, dem Ab­schluss oder dem Voll­zug ei­nes Rechts­ge­schäf­tes über den Er­werb mit­wirkt; er hat auf Ver­lan­gen auch Ein­sicht in die Ge­schäfts­bü­cher, Kor­re­spon­den­zen oder Be­le­ge zu ge­wäh­ren und sie her­aus­zu­ge­ben.

4 Die Be­hör­de kann zu Un­guns­ten des Er­wer­bers ent­schei­den, wenn ein Aus­kunfts­pflich­ti­ger die not­wen­di­ge und zu­mut­ba­re Mit­wir­kung ver­wei­gert.

45 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 17 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

BGE

125 IV 273 () from 30. September 1999
Regeste: Art. 251 Ziff. 1 StGB; Falschbeurkundung. Falschbeurkundung verneint bei zwei inhaltlich falschen Erklärungen über die Finanzierung des Kaufs einer Eigentumswohnung.

129 II 361 () from 21. Mai 2003
Regeste: Art. 2 Abs. 2 lit. a, Art. 7 lit. i und Art. 14 BewG; Gesuch um Bewilligung, von einer Immobiliengesellschaft das Eigentum an einer Liegenschaft zu erwerben, die als Hotelbetrieb dienen soll, aber seit Jahren als Ferienwohnung genutzt wird; Ausnahme von der Bewilligungspflicht; Widerruf von Auflagen; Grundsätze des Vertrauensschutzes und der Verhältnismässigkeit; Verjährung. Abkommen über die Freizügigkeit der Personen: Regelung des Erwerbs einer Ferienwohnung (E. 2). Entstehungsgeschichte der in Art. 7 lit. i BewG vorgesehenen Ausnahme von der Bewilligungspflicht (E. 3). Begriff der Auflage und Bedingung im Sinne von Art. 14 BewG (E. 4.1 - 4.4). Dass eine Bedingung besteht, muss sich klar aus der betreffenden Bewilligung ergeben; die Auflage hingegen, die Liegenschaft dauerhaft zu dem im Bewilligungsgesuch angegebenen Zweck zu betreiben, besteht unabhängig davon, ob sie in der Bewilligungsverfügung oder im Grundbuch ausdrücklich erwähnt wird (E. 4.6 und 4.7); das gilt auch nach dem Inkrafttreten von Art. 2 Abs. 2 lit. a BewG (E. 5.3). Voraussetzungen für den Widerruf einer Auflage (E. 6). Prüfung der Grundsätze des Vertrauensschutzes und der Verhältnismässigkeit (E. 7). Unverjährbarkeit des Widerrufs der Bewilligung, wenn eine Auflage nicht eingehalten wird (Art. 25 Abs. 1 BewG) (E. 8).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden