Bundesgesetz
über den Erwerb von Grundstücken
durch Personen im Ausland
(BewG)

vom 16. Dezember 1983 (Stand am 1. Juli 2023)


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Art. 4 Erwerb von Grundstücken

1 Als Er­werb ei­nes Grund­stückes gilt:

a.
der Er­werb des Ei­gen­tums, ei­nes Bau­rechts, ei­nes Wohn­rechts oder der Nutz­nies­sung an ei­nem Grund­stück;
b.6
die Be­tei­li­gung an ei­ner ver­mö­gens­fä­hi­gen Ge­sell­schaft oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit, de­ren tat­säch­li­cher Zweck der Er­werb von Grund­stücken ist;
c.7
der Er­werb des Ei­gen­tums oder der Nutz­nies­sung an ei­nem An­teil an ei­nem Im­mo­bi­li­en­fonds, des­sen An­teil­schei­ne auf dem Markt nicht re­gel­mäs­sig ge­han­delt wer­den, oder an ei­nem ähn­li­chen Ver­mö­gen;
cbis.8
der Er­werb des Ei­gen­tums oder der Nutz­nies­sung an ei­ner Ak­tie ei­ner Im­mo­bi­li­en-SI­CAV, de­ren Ak­ti­en auf dem Markt nicht re­gel­mäs­sig ge­han­delt wer­den, oder an ei­nem ähn­li­chen Ver­mö­gen;
d.
9
e.10
der Er­werb des Ei­gen­tums oder der Nutz­nies­sung an ei­nem An­teil an ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, de­ren tat­säch­li­cher Zweck der Er­werb von Grund­stücken ist, so­fern die An­tei­le die­ser ju­ris­ti­schen Per­son nicht an ei­ner Bör­se in der Schweiz ko­tiert sind;
f.11
die Be­grün­dung und Aus­übung ei­nes Kaufs‑, Vor­kaufs- oder Rück­kaufs­rechts an ei­nem Grund­stück oder an ei­nem An­teil im Sin­ne der Buch­sta­ben b, c und e;
g.
der Er­werb an­de­rer Rech­te, die dem Er­wer­ber ei­ne ähn­li­che Stel­lung wie dem Ei­gen­tü­mer ei­nes Grund­stückes ver­schaf­fen.

2 Als Er­werb ei­nes Grund­stückes gilt auch, wenn ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son oder ei­ne ver­mö­gens­fä­hi­ge Ge­sell­schaft oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit ih­ren sta­tu­ta­ri­schen oder tat­säch­li­chen Sitz ins Aus­land ver­legt und Rech­te an ei­nem Grund­stück bei­be­hält, das nicht nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a be­wil­li­gungs­frei er­wor­ben wer­den kann.12

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Okt. 1997 (AS 1997 2086; BBl 1997 II 1221).

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 585; BBl 2012 3639).

8 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 585; BBl 2012 3639).

9Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 30. April 1997, mit Wir­kung seit 1. Okt. 1997 (AS 1997 2086; BBl 1997 II 1221).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004, in Kraft seit 1. April 2005 (AS 20051337; BBl 2003 4357).

11Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Okt. 1997 (AS 1997 2086; BBl 1997 II 1221).

12Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Okt. 1997 (AS 1997 2086; BBl 1997 II 1221).

BGE

129 II 361 () from 21. Mai 2003
Regeste: Art. 2 Abs. 2 lit. a, Art. 7 lit. i und Art. 14 BewG; Gesuch um Bewilligung, von einer Immobiliengesellschaft das Eigentum an einer Liegenschaft zu erwerben, die als Hotelbetrieb dienen soll, aber seit Jahren als Ferienwohnung genutzt wird; Ausnahme von der Bewilligungspflicht; Widerruf von Auflagen; Grundsätze des Vertrauensschutzes und der Verhältnismässigkeit; Verjährung. Abkommen über die Freizügigkeit der Personen: Regelung des Erwerbs einer Ferienwohnung (E. 2). Entstehungsgeschichte der in Art. 7 lit. i BewG vorgesehenen Ausnahme von der Bewilligungspflicht (E. 3). Begriff der Auflage und Bedingung im Sinne von Art. 14 BewG (E. 4.1 - 4.4). Dass eine Bedingung besteht, muss sich klar aus der betreffenden Bewilligung ergeben; die Auflage hingegen, die Liegenschaft dauerhaft zu dem im Bewilligungsgesuch angegebenen Zweck zu betreiben, besteht unabhängig davon, ob sie in der Bewilligungsverfügung oder im Grundbuch ausdrücklich erwähnt wird (E. 4.6 und 4.7); das gilt auch nach dem Inkrafttreten von Art. 2 Abs. 2 lit. a BewG (E. 5.3). Voraussetzungen für den Widerruf einer Auflage (E. 6). Prüfung der Grundsätze des Vertrauensschutzes und der Verhältnismässigkeit (E. 7). Unverjährbarkeit des Widerrufs der Bewilligung, wenn eine Auflage nicht eingehalten wird (Art. 25 Abs. 1 BewG) (E. 8).

142 II 481 (2C_1093/2015) from 4. November 2016
Regeste: Art. 4 Abs. 1 lit. g BewG; Art. 1 Abs. 2 lit. b BewV; Finanzierung des Erwerbs eines Grundstücks durch eine Person im Ausland; ähnliche Stellung wie der Eigentümer. Zusammenfassung der Rechtsprechung zu den Sachverhalten, die von Art. 4 Abs. 1 lit. g BewG i.V.m. Art. 1 Abs. 2 lit. b BewV erfasst werden (E. 3.1-3.3). Der Erwerb eines Grundstücks durch eine Schweizer Staatsangehörige, welcher nicht nur aus Eigenmitteln ihres (ausländischen) Ehegatten, sondern auch durch einen ausschliesslich aufgrund des Einkommens des Ehegatten gewährten Bankkredit finanziert wird, verschafft dem Ehegatten eine ähnliche Stellung wie dem Eigentümer im Sinne der genannten Bestimmungen; folglich besteht eine Bewilligungspflicht (E. 3.4-3.6).

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