Bundesgesetz
über den Erwerb von Grundstücken
durch Personen im Ausland
(BewG)

vom 16. Dezember 1983 (Stand am 1. Juli 2023)


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Art. 8 Allgemeine Bewilligungsgründe

1 Der Er­werb wird be­wil­ligt, wenn das Grund­stück die­nen soll:

a.
30
b.
als Ka­pi­tal­an­la­ge aus der Ge­schäftstä­tig­keit aus­län­di­scher und aus­län­disch be­herrsch­ter, in der Schweiz zum Ge­schäfts­be­trieb zu­ge­las­se­ner Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen, so­fern die all­ge­mein an­er­kann­ten An­la­ge­grund­sät­ze be­ach­tet wer­den und der Wert al­ler Grund­stücke des Er­wer­bers die von der Ver­si­che­rungs­auf­sichts­be­hör­de als tech­nisch not­wen­dig er­ach­te­ten Rück­stel­lun­gen für das Schwei­zer Ge­schäft nicht über­steigt;
c.
zur Per­so­nal­vor­sor­ge von in­län­di­schen Be­triebs­stät­ten oder zu aus­sch­liess­lich ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cken, wenn der Er­wer­ber für das Grund­stück von der di­rek­ten Bun­des­steu­er be­freit ist;
d.31
zur De­ckung pfand­ge­si­cher­ter For­de­run­gen aus­län­di­scher und aus­län­disch be­herrsch­ter, in der Schweiz zum Ge­schäfts­be­trieb zu­ge­las­se­ner Ban­ken und Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen in Zwangs­ver­wer­tun­gen und Li­qui­da­ti­ons­ver­glei­chen.

2 Ei­nem Er­ben, wel­cher der Be­wil­li­gung be­darf und kei­nen Be­wil­li­gungs­grund hat, wird der Er­werb mit der Auf­la­ge be­wil­ligt, das Grund­stück in­nert zwei­er Jah­re wie­der zu ver­äus­sern. Weist der Er­be en­ge, schutz­wür­di­ge Be­zie­hun­gen zum Grund­stück nach, so kann die Be­wil­li­gung oh­ne die­se Auf­la­ge er­teilt wer­den.32

3 Ei­ner na­tür­li­chen Per­son, die von ei­ner an­de­ren ei­ne Haupt‑, Zweit- oder Fe­ri­en­woh­nung oder ei­ne Wohn­ein­heit in ei­nem Ap­par­tho­tel er­wirbt und da­für man­gels kan­to­na­ler Be­stim­mun­gen oder in­fol­ge ei­ner ört­li­chen Be­wil­li­gungs­sper­re kei­nen Be­wil­li­gungs­grund hat, wird die Be­wil­li­gung er­teilt, wenn ein Här­te­fall für den Ver­äus­se­rer vor­liegt. Als Här­te­fall gilt ei­ne nach­träg­lich ein­ge­tre­te­ne, un­vor­her­seh­ba­re Not­la­ge des Ver­äus­se­rers, die er nur ab­wen­den kann, in­dem er das Grund­stück an ei­ne Per­son im Aus­land ver­äus­sert. …33.

30Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 30. April 1997, mit Wir­kung seit 1. Okt. 1997 (AS 1997 2086; BBl 1997 II 1221).

31Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Okt. 1997 (AS 1997 2086; BBl 1997 II 1221).

32 Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004, in Kraft seit 1. April 2005 (AS 20051337; BBl 2003 4357).

33 Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2002, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2002 (AS 20022467; BBl 2002 10522748).

BGE

112 IB 241 () from 17. Oktober 1986
Regeste: Grundstückerwerb durch Personen im Ausland. Art. 21 Abs. 3 BewG: Zulässigkeit der Verwaltungsgerichtsbeschwerde wegen Verletzung selbständigen kantonalen Rechts. Die Prüfungsbefugnis des Bundesgerichts ist auf Willkür beschränkt (E. 1). Art. 13 Abs. 1 BewG: weitergehende kantonale Beschränkungen. Bei Art. 6 Abs. 1 des Dekrets des Walliser Grossen Rates vom 1. Februar 1985, wonach für ausserhalb der Bauzone gelegene Grundstücke keine Kontingente erteilt werden dürfen, handelt es sich um eine zulässige kantonale Beschränkung nach Art. 13 Abs. 1 BewG (E. 2). Die Annahme der Behörde, die Bauzone werde durch den kommunalen Zonenplan definiert, stellt keine willkürliche Anwendung dieser kantonalen Bestimmung dar (E. 3).

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