Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht

vom 4. Oktober 1991 (Stand am 1. Januar 2014)


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Art. 24 Sicherung der Selbstbewirtschaftung; Kaufsrecht

1Gibt ein Er­be oder sein Nach­kom­me, an den das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be über­tra­gen wor­den ist, in­nert zehn Jah­ren die Selbst­be­wirt­schaf­tung end­gül­tig auf, so hat je­der Mit­er­be, der das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be sel­ber be­wirt­schaf­ten will und da­für als ge­eig­net er­scheint, ein Kaufs­recht.

2Der Er­be, ge­gen­über dem das Kaufs­recht aus­ge­übt wird, hat An­spruch auf den Preis, zu dem ihm das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be in der Erb­tei­lung an­ge­rech­net wor­den ist. Er hat zu­dem An­spruch auf Ent­schä­di­gung für die wert­ver­meh­ren­den Auf­wen­dun­gen; die­se sind zum Zeit­wert zu be­rech­nen.

3Das Kaufs­recht ist ver­erb­lich, aber nicht über­trag­bar. Es er­lischt drei Mo­na­te, nach­dem der Kaufs­be­rech­tig­te von der Auf­ga­be der Selbst­be­wirt­schaf­tung Kennt­nis er­hal­ten hat, spä­tes­tens aber zwei Jah­re nach­dem die Selbst­be­wirt­schaf­tung auf­ge­ge­ben wor­den ist.

4Das Kaufs­recht kann nicht gel­tend ge­macht wer­den, wenn:

a.
ein Nach­kom­me das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be zur Selbst­be­wirt­schaf­tung über­neh­men will und da­für als ge­eig­net er­scheint;
b.
der Er­be stirbt und ei­ner sei­ner Er­ben das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be zur Selbst­be­wirt­schaf­tung über­neh­men will und da­für als ge­eig­net er­scheint;
c.
der Er­be das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be dem Ge­mein­we­sen zur Er­fül­lung ei­ner öf­fent­li­chen Auf­ga­be ge­mä­ss Ar­ti­kel 65 ver­äus­sert oder wenn es ihm zwangs­wei­se ent­zo­gen wird;
d.
der Er­be mit Ge­neh­mi­gung der Be­wil­li­gungs­be­hör­de ein­zel­ne land­wirt­schaft­li­che Grund­stücke oder Grund­stücks­tei­le ver­äus­sert (Art. 60).

5Wird die Selbst­be­wirt­schaf­tung we­gen Un­fall oder Krank­heit auf­ge­ge­ben und hat der Ei­gen­tü­mer min­der­jäh­ri­ge Nach­kom­men, so kann das Kaufs­recht so­lan­ge nicht gel­tend ge­macht wer­den, bis ent­schie­den wer­den kann, ob ein Nach­kom­me das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be zur Selbst­be­wirt­schaf­tung über­neh­men kann.

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