Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht

vom 4. Oktober 1991 (Stand am 1. Januar 2014)


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Art. 62 Ausnahmen

Kei­ner Be­wil­li­gung be­darf der Er­werb:

a.
durch Erb­gang und durch erbrecht­li­che Zu­wei­sung;
b.
durch einen Nach­kom­men, den Ehe­gat­ten, die El­tern, ein Ge­schwis­ter oder Ge­schwis­ter­kind des Ver­äus­se­rers;
c.
durch einen Mit- oder Ge­sam­tei­gen­tü­mer;
d.
durch die Aus­übung ei­nes ge­setz­li­chen Kaufs- oder Rück­kaufs­rechts;
e.
im Rah­men ei­ner Ent­eig­nung oder ei­ner Bo­den­ver­bes­se­rung, bei der ei­ne Be­hör­de mit­wirkt;
f.1
zum Zweck der Grenz­be­rei­ni­gung oder der Grenz­ver­bes­se­rung;
g.2
beim Über­gang von Ei­gen­tum durch Fu­si­on oder Spal­tung nach dem Fu­si­ons­ge­setz vom 3. Ok­to­ber 20033, wenn die Ak­ti­ven des über­tra­gen­den oder des über­neh­men­den Rechts­trä­gers nicht zur Haupt­sa­che aus ei­nem land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­be oder aus land­wirt­schaft­li­chen Grund­stücken be­ste­hen;
h.4
durch den Kan­ton oder ei­ne Ge­mein­de zum Zweck des Hoch­was­ser­schut­zes, der Re­vi­ta­li­sie­rung von Ge­wäs­sern, des Baus von Aus­gleichs- und Pumpspeicher­be­cken bei Was­ser­kraft­wer­ken so­wie des Rea­ler­sat­zes für die­se Be­dürf­nis­se.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3585; BBl 2006 6337).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
3 SR 221.301
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 11. Dez. 2009 (Re­na­tu­rie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4285; BBl 2008 8043 8079).

BGE

132 III 212 () from 15. Dezember 2005
Regeste: Art. 64 Abs. 1 lit. g BGBB; Gesuch um Erteilung einer Erwerbsbewilligung zu Gunsten des Pfandgläubigers, der ein landwirtschaftliches Grundstück in einem Zwangsverwertungsverfahren erworben hat; Gesetzesumgehung. Entstehungsgeschichte, Ziel und Tragweite von Art. 64 Abs. 1 lit. g BGBB; Begriff des Pfandgläubigers im Sinne dieser Bestimmung (E. 3). Das Geschäft, sich eine durch ein Pfandrecht an einem landwirtschaftlichen Grundstück gesicherte Forderung abtreten zu lassen mit dem Ziel, dieses Grundstück im Rahmen einer Zwangsverwertung dank der in Art. 64 Abs. 1 lit. g BGBB vorgesehenen Ausnahme vom Prinzip der Selbstbewirtschaftung zu erwerben, stellt eine Gesetzesumgehung dar (E. 4).

132 III 515 () from 29. Mai 2006
Regeste: Art. 2, 6, 60 Abs. 1 lit. a, Art. 61, 64 Abs. 1 lit. f und Art. 84 BGBB; Feststellung, dass ein Grundstück vom Geltungsbereich des BGBB ausgeschlossen ist. Zweck und Geltungsbereich des BGBB (E. 3.1 und 3.2). Rechtsnatur, Zweck und Wirkungen des Verfahrens zur Feststellung, dass ein ausserhalb der Bauzone liegendes Grundstück vom Geltungsbereich des BGBB ausgeschlossen ist (Art. 6 und 84 BGBB). Unterschiede zwischen dem genannten Feststellungsverfahren, dem Verfahren zur Bewilligung des Erwerbs eines landwirtschaftlichen Grundstücks durch einen Nichtselbstbewirtschafter (Art. 64 Abs. 1 lit. f BGBB) und jenem zur Bewilligung der Zerstückelung eines Grundstücks mit gemischter Nutzung (Art. 60 Abs. 1 lit. a BGBB; E. 3.3-3.5). Anwendung im konkreten Fall (E. 3.6 und 3.7).

133 III 562 () from 5. Juni 2007
Regeste: Art. 61 und 64 Abs. 1 BGBB; Bewilligungsverfahren, Ausnahme vom Prinzip der Selbstbewirtschaftung. Erwerb im Sinne von Art. 61 Abs. 3 BGBB; Anwendung im Falle einer Eigentumsübertragung zwischen zwei Aktiengesellschaften, deren Aktienkapitale von einer dritten Aktiengesellschaft gehalten werden (E. 4.3). Ausnahme vom Prinzip der Selbstbewirtschaftung (E. 4.4); Generalklausel des wichtigen Grundes (E. 4.4.1); das Fehlen eines wichtigen Grundes im vorliegenden Fall erforderte die Prüfung der Bedingungen des Erhalts einer Bewilligung nach Art. 64 Abs. 1 lit. f BGBB (E. 4.4.2). Bedingungen einer Rückweisung an die kantonale Behörde, welche als erste Instanz entschieden hat (E. 4.5).

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