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Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht

vom 4. Oktober 1991 (Stand am 1. Januar 2014)

Art. 78 Rückzahlungspflicht

1Dient das Dar­le­hen da­zu, ein land­wirt­schaft­li­ches Grund­stück zu er­wer­ben, zu er­wei­tern, zu er­hal­ten oder zu ver­bes­sern, so muss der die Be­las­tungs­gren­ze über­stei­gen­de Teil in­nert 25 Jah­ren zu­rück­be­zahlt wer­den. Lie­gen be­son­de­re Um­stän­de vor, so kann der Gläu­bi­ger dem Schuld­ner ei­ne län­ge­re Frist für die Rück­zah­lung des Dar­le­hens ge­wäh­ren oder ihn ganz von der Pflicht zur ra­ten­wei­sen Rück­zah­lung be­frei­en. Sol­che Er­leich­te­run­gen dür­fen nur mit der Zu­stim­mung der Per­son oder In­sti­tu­ti­on, die das Dar­le­hen ver­bürgt oder ver­zinst, oder der Be­hör­de, die es über­prüft hat, ge­währt wer­den.

2Dient das Dar­le­hen der Fi­nan­zie­rung von Be­triebs­in­ven­tar, so ist ei­ne Rück­zah­lungs­frist fest­zu­set­zen, die der Ab­schrei­bungs­dau­er der fi­nan­zier­ten Sa­che ent­spricht.

3Ist ein zu­rück­be­zahl­tes Dar­le­hen durch einen Schuld­brief oder ei­ne Gült (Art. 33a SchlT ZGB1) ge­si­chert und wer­den die­se nicht als Si­cher­heit für ein neu­es Dar­le­hen nach den Ar­ti­keln 76 und 77 ver­wen­det, so muss der Gläu­bi­ger da­für sor­gen, dass die Pfand­sum­me, so­weit sie die Be­las­tungs­gren­ze über­steigt, im Grund­buch und auf dem Pfand­ti­tel ge­än­dert oder ge­löscht wird. Per­so­nen oder In­sti­tu­tio­nen, die das Dar­le­hen ver­bür­gen oder ver­zin­sen, und die Be­hör­de, die es ge­prüft hat, sind be­rech­tigt, zu die­sem Zweck beim Grund­buchamt die Än­de­rung oder Lö­schung zu be­an­tra­gen.2

4Der Pfand­ti­tel darf dem Schuld­ner nicht her­aus­ge­ge­ben wer­den, be­vor die Er­for­der­nis­se nach Ab­satz 3 er­füllt sind.


1 SR 210
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 11. Dez. 2009 (Re­gis­ter-Schuld­brief und wei­te­re Än­de­run­gen im Sa­chen­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4637; BBl 2007 5283).