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Bundesgesetz
über die Fischerei
(BGF)1

vom 21. Juni 1991 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Eingefügt durch Ziff. I 18 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 9 Massnahmen für Neuanlagen

1 Die zur Er­tei­lung der fi­sche­rei­recht­li­chen Be­wil­li­gung zu­stän­di­gen Be­hör­den ha­ben un­ter Be­rück­sich­ti­gung der na­tür­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten und all­fäl­li­ger an­de­rer In­ter­es­sen al­le Mass­nah­men vor­zu­schrei­ben, die ge­eig­net sind:

a.
güns­ti­ge Le­bens­be­din­gun­gen für die Was­ser­tie­re zu schaf­fen hin­sicht­lich:
1.
der Min­de­st­ab­fluss­men­gen bei Was­se­rent­nah­men,
2.
der Aus­bil­dung des Durch­fluss­pro­fils,
3.
der Be­schaf­fen­heit der Soh­le und der Bö­schun­gen,
4.
der Zahl und Ge­stal­tung der Fisch­un­ter­schlup­fe,
5.
der Was­ser­tie­fe und -tem­pe­ra­tur,
6.
der Fliess­ge­schwin­dig­keit;
b.
die freie Fischwan­de­rung si­cher­zu­stel­len;
c.
die na­tür­li­che Fort­pflan­zung zu er­mög­li­chen;
d.
zu ver­hin­dern, dass Fi­sche und Kreb­se durch bau­li­che An­la­gen oder Ma­schi­nen ge­tö­tet oder ver­letzt wer­den.

2 Las­sen sich bei den vor­ge­se­he­nen Ein­grif­fen in die Ge­wäs­ser, ih­ren Was­ser­haus­halt oder ih­ren Ver­lauf so­wie bei Ein­grif­fen in die Ufer und den Grund von Ge­wäs­sern kei­ne Mass­nah­men fin­den, die schwer­wie­gen­de Be­ein­träch­ti­gun­gen von In­ter­es­sen der Fi­sche­rei im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 ver­hin­dern kön­nen, so muss nach der Ab­wä­gung der Ge­sam­t­in­ter­es­sen­la­ge ent­schie­den wer­den.

3 Mass­nah­men nach Ab­satz 1 müs­sen be­reits bei der Pro­jek­tie­rung der tech­ni­schen Ein­grif­fe vor­ge­se­hen wer­den.