Bundespersonalgesetz
(BPG)


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Art. 28 Gesundheitsdaten

1 Der zu­stän­di­ge ärzt­li­che Dienst be­ar­bei­tet die­je­ni­gen be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten über die Ge­sund­heit, die not­wen­dig sind für:

a.
die Eig­nungs­be­ur­tei­lung der Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber bei der An­stel­lung;
b.
die Eig­nungs­be­ur­tei­lung der An­ge­stell­ten wäh­rend der Dau­er des Ar­beits­ver­hält­nis­ses;
c.
die Be­ur­tei­lung der In­va­li­di­täts- und Mor­bi­di­täts­ri­si­ken der Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber bei der An­stel­lung für si­cher­heits­re­le­van­te Funk­tio­nen.75

1bis Er kann die­se Da­ten in ei­nem In­for­ma­ti­ons­sys­tem be­ar­bei­ten.76

1ter Die An­ge­stell­ten des ärzt­li­chen Diens­tes und die für den tech­ni­schen Sup­port ver­ant­wort­li­chen Dienst­stel­len er­hal­ten Zu­griff auf das In­for­ma­ti­ons­sys­tem, so­weit es für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben not­wen­dig ist.77

1qua­ter Der Bun­des­rat er­lässt Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über:

a.
die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb des In­for­ma­ti­ons­sys­tems;
b.
die Be­ar­bei­tung der Da­ten, ins­be­son­de­re die Be­schaf­fung, Auf­be­wah­rung, Be­kannt­ga­be, Ar­chi­vie­rung und Ver­nich­tung;
c.
die Da­ten­ka­ta­lo­ge;
d.
die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Schutz­mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten durch un­be­rech­tig­te Drit­te.78

2 Er darf den in­ter­es­sier­ten Stel­len über die Schluss­fol­ge­run­gen aus ärzt­li­chen Fest­stel­lun­gen nur so weit Aus­kunft er­tei­len, als das für die Be­ur­tei­lung der An­stel­lungs‑, Ver­si­che­rungs- oder Ar­beit­staug­lich­keit von Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­bern oder für die Stel­lung­nah­me zu An­sprü­chen aus dem Ar­beits­ver­hält­nis er­for­der­lich ist.

3 Im Üb­ri­gen darf er Ge­sund­heits­da­ten und me­di­zi­ni­sche Ak­ten nur mit schrift­li­cher Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Per­son wei­ter­ge­ben; wird die Zu­stim­mung ver­wei­gert, so darf die Wei­ter­ga­be nur mit Er­mäch­ti­gung der in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu be­zeich­nen­den Stel­le er­fol­gen.

4 Die Er­mäch­ti­gung nach Ab­satz 3 wird ver­wei­gert, wenn:

a.
die Per­son, über die Aus­kunft ver­langt wird, ein über­wie­gen­des In­ter­es­se an der Ge­heim­hal­tung hat; oder
b.
die­se den Ar­beit­ge­ber in der Durch­füh­rung sei­ner Auf­ga­ben we­sent­lich be­ein­träch­ti­gen wür­de; oder
c.
öf­fent­li­che In­ter­es­sen es ver­lan­gen.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

BGE

149 II 337 (8C_387/2022) from 21. August 2023
Regeste: Art. 10 Abs. 3 lit. a und b, Art. 28 Abs. 1, 2 und 3, Art. 34b Abs. 1 lit. a und Abs. 2 BPG; Art. 26 Abs. 2, Art. 173 Abs. 1 lit. a und b, Art. 183 Abs. 1 lit. a GAV SBB (2019); Art. 328b OR; Art. 2 Abs. 1 lit. b, Art. 3 lit. c Ziff. 2, Art. 17 DSG; Art. 5 Abs. 2 BV; Beurteilung der Rechtmässigkeit der ordentlichen Kündigung einer Angestellten der SBB wegen unvollständiger oder falscher Angaben bezüglich ihres Gesundheitszustandes. Vorvertragliche Pflichten des Stellenbewerbers (E. 5.2.1 und 5.2.2). Umgang mit Personendaten des Bewerbers (E. 5.2.3). Gesundheitsbezogene Daten des Bewerbers (E. 5.2.4). Rechtsfolgen bei unzulässiger Fragestellung (Doktrin) (E. 5.2.5). Zulässigkeit der medizinischen Fragen, die der Beschwerdeführerin im Bewerbungsverfahren vorgelegt wurden, und Beurteilung ihrer Antworten unter dem Aspekt der Verletzung wichtiger gesetzlicher oder vertraglicher Pflichten im Sinne von Art. 10 Abs. 3 lit. a BPG und 173 Abs. 1 lit. a GAV SBB (2019) (E. 5.3). Prüfung einer Verletzung wichtiger gesetzlicher oder vertraglicher Pflichten im Sinne von Art. 10 Abs. 3 lit. a BPG und 173 Abs. 1 lit. a GAV SBB (2019) angesichts der Angaben der Beschwerdeführerin über ihren Gesundheitszustand während des Anstellungsverhältnisses (E. 6). Umfassende Beurteilung der Umstände unter dem Gesichtspunkt eines Kündigungsgrundes wegen Mängeln im Verhalten im Sinne der Art. 10 Abs. 3 lit. b BPG und 173 Abs. 1 lit. b GAV SBB (2019) (E. 7).

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