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Bundesgesetz
über die polizeilichen Informationssysteme
des Bundes
(BPI)

Art. 8 Einschränkung des Auskunftsrechts beim System Bundesdelikte 18

1 Ver­langt ei­ne Per­son Aus­kunft dar­über, ob die Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei (BKP) Da­ten über sie im Sys­tem Bun­des­de­lik­te nach Ar­ti­kel 11 be­ar­bei­tet, so schiebt fed­pol die­se Aus­kunft auf:

a.
wenn und so­weit be­tref­fend der über sie be­ar­bei­te­ten Da­ten über­wie­gen­de, in den Ak­ten zu be­grün­den­de In­ter­es­sen der Straf­ver­fol­gung an ei­ner Ge­heim­hal­tung be­ste­hen; oder
b.
wenn über die ge­such­stel­len­de Per­son kei­ne Da­ten be­ar­bei­tet wer­den.

2 Fed­pol teilt der ge­such­stel­len­den Per­son den Auf­schub der Aus­kunft mit und weist sie dar­auf hin, dass sie das Recht hat, vom Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten (EDÖB) zu ver­lan­gen, dass er prü­fe, ob all­fäl­li­ge Da­ten über sie recht­mäs­sig be­ar­bei­tet wer­den und ob über­wie­gen­de Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­sen den Auf­schub recht­fer­ti­gen.19

3 Der EDÖB führt die Prü­fung durch; er teilt der be­trof­fe­nen Per­son mit, dass ent­we­der kei­ne Da­ten über sie un­recht­mäs­sig be­ar­bei­tet wer­den oder dass er im Fal­le von Feh­lern bei der Be­ar­bei­tung der Per­so­nen­da­ten oder be­tref­fend den Auf­schub der Aus­kunft ei­ne Un­ter­su­chung nach Ar­ti­kel 49 des DSG20 er­öff­net hat.21

4 Stellt der EDÖB22 Feh­ler bei der Da­ten­be­ar­bei­tung oder be­tref­fend den Auf­schub der Aus­kunft fest, so ord­net er an, dass fed­pol die­se be­hebt.

5 Die Mit­tei­lun­gen nach den Ab­sät­zen 2 und 3 lau­ten stets gleich und wer­den nicht be­grün­det. Die Mit­tei­lung nach Ab­satz 3 kann nicht an­ge­foch­ten wer­den.

6 So­bald das Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­se da­hin­ge­fal­len ist, spä­tes­tens aber nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­dau­er, er­teilt fed­pol der ge­such­stel­len­den Per­son Aus­kunft, so­fern dies nicht mit über­mäs­si­gem Auf­wand ver­bun­den ist. Per­so­nen, über die kei­ne Da­ten be­ar­bei­tet wur­den, in­for­miert fed­pol drei Jah­re nach Ein­gang ih­res Ge­suchs über die­se Tat­sa­che.

7 Legt ei­ne Per­son glaub­haft dar, dass ihr bei ei­nem Auf­schub der Aus­kunft ein er­heb­li­cher, nicht wie­der gut zu ma­chen­der Scha­den er­wächst, so kann der EDÖB an­ord­nen, dass fed­pol aus­nahms­wei­se so­fort Aus­kunft er­teilt, wenn und so­weit da­mit kei­ne Ge­fähr­dung der in­ne­ren oder der äus­se­ren Si­cher­heit ver­bun­den ist.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Um­set­zung der Richt­li­nie (EU) 2016/680 zum Schutz na­tür­li­cher Per­so­nen bei der Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Da­ten zum Zwe­cke der Ver­hü­tung, Er­mitt­lung, Auf­de­ckung oder Ver­fol­gung von Straf­ta­ten oder der Straf­voll­stre­ckung, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2019 625; BBl 2017 6941).

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 30 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

20 SR 235.1

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 30 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

22 Aus­druck ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 30 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.