Bundesgesetz über die politischen Rechte

vom 17. Dezember 1976 (Stand am 1. November 2015)


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Art. 38 Ungültige Wahlzettel und Kandidatenstimmen

1Wahl­zet­tel sind un­gül­tig, wenn sie:

a.
kei­nen Na­men ei­nes Kan­di­da­ten des Wahl­krei­ses ent­hal­ten;
b.
nicht amt­lich sind;
c.
an­ders als hand­schrift­lich aus­ge­füllt oder ge­än­dert sind;
d.
ehr­ver­let­zen­de Äus­se­run­gen oder of­fen­sicht­li­che Kenn­zeich­nun­gen ent­hal­ten;
e.1

2Vom Wahl­zet­tel ge­stri­chen wer­den:

a.
über­zäh­li­ge Wie­der­ho­lun­gen, wenn der Na­me ei­nes Kan­di­da­ten mehr als zwei­mal auf ei­nem Wahl­zet­tel steht;
b.
al­le Na­men von Per­so­nen, de­ren Kan­di­da­tur nach der Be­rei­ni­gung der Wahl­vor­schlä­ge we­gen Mehr­fach­kan­di­da­tur für un­gül­tig er­klärt wor­den ist.2

3Ent­hält ein Wahl­zet­tel mehr Na­men, als Sit­ze zu ver­ge­ben sind, so wer­den die letz­ten vor­ge­druck­ten nicht hand­schrift­lich ku­mu­lier­ten, da­nach die letz­ten hand­schrift­lich aus­ge­füll­ten Na­men ge­stri­chen.3

4Vor­be­hal­ten blei­ben die Un­gül­tig­keits- und Nich­tig­keits­grün­de, die mit dem kan­to­na­len Ver­fah­ren (Stimm­cou­vert, Kon­troll­stem­pel, usw.) zu­sam­men­hän­gen.4

5Für Ver­su­che mit elek­tro­ni­scher Stimm­ab­ga­be um­schreibt das Recht des durch­füh­ren­den Kan­tons die Vor­aus­set­zun­gen gül­ti­ger Stimm­ab­ga­be und die Un­gül­tig­keits­grün­de.5


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II des BG vom 22. März 1991, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 2388; BBl 1990 III 445).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014 (Na­tio­nal­rats­wah­len), in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 543; BBl 2013 9217).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014 (Na­tio­nal­rats­wah­len), in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 543; BBl 2013 9217).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2414; BBl 1993 III 445).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3193; BBl 2001 6401).

BGE

138 II 5 (1C_520/2011) from 23. November 2011
Regeste: a Art. 16 ff. und 77 Abs. 1 lit. c BPR, Art. 34 BV; Anspruch auf Nachzählung im Falle von Stimmengleichheit anlässlich der Wahl des Nationalrats im Proporzverfahren. Die in BGE 136 II 132 begründete Rechtsprechung, wonach ein sehr knappes Ergebnis in einer eidgenössischen Volksabstimmung eine "Unregelmässigkeit" im Sinne von Art. 77 Abs. 1 lit. b BPR darstellt und Anspruch auf eine Nachzählung einräumt, ist auf die Wahl des Nationalrats im Proporzverfahren nicht anwendbar (Art. 77 Abs. 1 lit. c BPR), weil das Verfahren von Dringlichkeit geprägt und im Einzelnen vom BPR detailliert geordnet wird (E. 2 und 3).

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