Bundesgesetz über die politischen Rechte

vom 17. Dezember 1976 (Stand am 1. November 2015)


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Art. 5 Grundsätze der Stimmabgabe

1Für die Stimm­ab­ga­be müs­sen die amt­li­chen Stimm- und Wahl­zet­tel be­nützt wer­den. Ih­nen sind kan­to­na­le Er­fas­sungs­be­le­ge für elek­tro­ni­sche Da­ten­ver­ar­bei­tung gleich­ge­stellt.1

2Stimm­zet­tel und Wahl­zet­tel oh­ne Vor­druck sind hand­schrift­lich aus­zu­fül­len. Wahl­zet­tel mit Vor­druck dür­fen nur hand­schrift­lich ge­än­dert wer­den.

3Der Stimm­be­rech­tig­te kann sei­ne Stim­me per­sön­lich an der Ur­ne oder brief­lich ab­ge­ben.2 Die Stimm­ab­ga­be bei Ver­su­chen zur elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be rich­tet sich nach Ar­ti­kel 8a.3

4 und 54

6Die Stim­me darf durch Dritt­per­so­nen zur Ur­ne ge­bracht wer­den, so­weit das kan­to­na­le Recht dies für die kan­to­na­len Ab­stim­mun­gen und Wahlen zu­lässt. Schreib-un­fä­hi­ge Stimm­be­rech­tig­te kön­nen den Stimm- oder Wahl­zet­tel durch einen Stimm­be­rech­tig­ten ih­rer Wahl nach ih­ren An­wei­sun­gen aus­fül­len las­sen.5

7Das Stimm­ge­heim­nis ist zu wah­ren.


1 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2414; BBl 1993 III 445).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 15. Dez. 1994 (AS 1994 2414; BBl 1993 III 445).
3 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3193; BBl 2001 6401).
4 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, mit Wir­kung seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2414; BBl 1993 III 445).
5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 23. März 2007 be­tref­fend die Än­de­rung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die po­li­ti­schen Rech­te, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4635; BBl 2006 5261).

BGE

121 I 187 () from 16. August 1995
Regeste: Art. 89 OG; Beginn des Fristenlaufs bei der Anfechtung eines genehmigungspflichtigen Erlasses. Die Publikation einer Verordnung vor der Einholung der konstitutiven Genehmigung des Bundes löst den Lauf der Beschwerdefrist gemäss Art. 89 Abs. 1 OG nicht aus (E. 1a und b). Bestimmung der Frist, wenn nach der Genehmigung der Verordnung durch den Bund keine zweite Publikation erfolgt (E. 1c). Art. 85 lit. a OG; Ausgestaltung des Verfahrens der brieflichen Stimmabgabe. Das Bundesrecht schreibt den Kantonen die nähere Ausgestaltung des Verfahrens der brieflichen Abstimmung nicht vor. Diese muss aber den in Art. 8 Abs. 1 des Bundesgesetzes über die politischen Rechte erwähnten Grundsätzen Rechnung tragen und eine zuverlässige und unverfälschte Willenskundgabe der Bürger ermöglichen (E. 3a). Die im Kanton Basel-Stadt vorgesehene anonyme briefliche Stimmabgabe genügt diesen Anforderungen nicht (E. 3b-g).

126 I 7 () from 23. März 2000
Regeste: Art. 10 Abs. 2, 13 Abs. 2 und 29 Abs. 2 BV; Einsicht in Polizeiakten. Abgrenzung zwischen dem aus der persönlichen Freiheit (Art. 10 Abs. 2 BV) und dem Anspruch auf Schutz vor Missbrauch persönlicher Daten (Art. 13 Abs. 2 BV) abgeleiteten Akteneinsichtsrecht einerseits und dem Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 29 Abs. 2 BV) andererseits (E. 2). Kann der Betroffene nach dem anwendbaren kantonalen Recht die Berichtigung oder die Löschung unrichtiger Daten in Polizeiakten verlangen, muss er auch die Möglichkeit haben, Einsicht in diese Akten zu nehmen, sofern kein überwiegendes, von der Behörde nachzuweisendes öffentliches Interesse entgegensteht (E. 3).

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