Bundesgesetz über die politischen Rechte

vom 17. Dezember 1976 (Stand am 1. November 2015)


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Art. 72 Zustandekommen

1Nach Ab­lauf der Sam­mel­frist stellt die Bun­des­kanz­lei fest, ob die Volks­i­ni­tia­ti­ve die vor­ge­schrie­be­ne Zahl gül­ti­ger Un­ter­schrif­ten auf­weist. Ist das ver­fas­sungs­mäs­si­ge Quorum um mehr als die Hälf­te ver­fehlt, so wird im Bun­des­blatt le­dig­lich ein Hin­weis auf den un­be­nütz­ten Ab­lauf der Sam­mel­frist ver­öf­fent­licht. An­dern­falls er­klärt die Bun­des­kanz­lei durch Ver­fü­gung, ob die Volks­i­ni­tia­ti­ve zu­stan­de­ge­kom­men ist.1

2Un­gül­tig sind:

a.
Un­ter­schrif­ten auf Lis­ten, wel­che die Er­for­der­nis­se nach Ar­ti­kel 68 nicht er­fül­len;
b.
Un­ter­schrif­ten von Per­so­nen, de­ren Stimm­recht nicht be­schei­nigt wor­den ist;
c.
Un­ter­schrif­ten auf Lis­ten, die nach Ab­lauf der Sam­mel­frist ein­ge­reicht wor­den sind.2

3Die Bun­des­kanz­lei ver­öf­fent­licht die Ver­fü­gung über das Zu­stan­de­kom­men samt der nach Kan­to­nen auf­ge­teil­ten Zahl der gül­ti­gen und un­gül­ti­gen Un­ter­schrif­ten im Bun­des­blatt.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 753; BBl 1993 III 445).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3193; BBl 2001 6401).

BGE

123 I 63 () from 12. März 1997
Regeste: Kantonale Volksinitiative, Einheit der Materie, Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 4 BV; Art. 85 lit. a OG). Recht der Bürger oder des Initiativkomitees auf Anhörung, wenn ein kantonales Parlament über die Gültigkeit einer Volksinitiative entscheidet; ein solches Recht kann nicht aus Art. 4 BV abgeleitet werden (E. 2). Grundsatz der Einheit der Materie; Zusammenfassung der verfassungsrechtlichen Rechtsprechung des Bundesgerichts (E. 4b). Sanktion bei Nichtbeachtung der Einheit der Materie; das kantonale Recht kann eine Aufteilung der Initiative vorsehen (E. 4c). Sanktion im Fall eines Missbrauchs des Initiativrechts (E. 4d). Erfordernis der Klarheit in bezug auf den Text einer nicht formulierten Initiative (E. 4e). Anwendung der Regel der Einheit der Materie (E. 5) und der kantonalen Bestimmungen über die Aufteilung einer Initiative im vorliegenden Fall; Aufteilung hier ausgeschlossen; Ungültigkeit der Initiative, weil der vorgeschlagene Text, welcher eine Vielzahl verschiedenartiger Vorschläge für den wirtschaftlichen und sozialen Bereich enthält, nicht genügend klar ist und einen Missbrauch des Rechts der Volksinitiative darstellt (E. 6).

131 II 449 () from 31. Mai 2005
Regeste: Art. 59 ff. und 71 f. BPR; Stimmrechtsbescheinigung bei Volksinitiativen. Zulässigkeit der Verwaltungsgerichtsbeschwerde (E. 1). Die Stimmrechtsbescheinigungen sind von den Initianten bei der zuständigen Amtsstelle innerhalb der Sammelfrist einzuholen (E. 3.2). Eine Nachbescheinigung oder Nachbesserung mangelhafter Bescheinigungen durch die Bundeskanzlei ist nicht möglich (E. 3.4).

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