Bundesgesetz
über die politischen Rechte
(BPR)1

vom 17. Dezember 1976 (Stand am 23. Oktober 2022)

1 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014 (Nationalratswahlen), in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 543; BBl 2013 9217).


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Art. 24 Unterzeichnungsquoren 49

1 Je­der Wahl­vor­schlag muss hand­schrift­lich von ei­ner Min­dest­zahl Stimm­be­rech­tig­ter mit po­li­ti­schem Wohn­sitz im Wahl­kreis un­ter­zeich­net sein. Die Min­dest­zahl be­trägt:

a.
100 in Kan­to­nen mit 2–10 Sit­zen;
b.
200 in Kan­to­nen mit 11–20 Sit­zen;
c.
400 in Kan­to­nen mit mehr als 20 Sit­zen.50

2 Ein Stimm­be­rech­tig­ter darf nicht mehr als einen Wahl­vor­schlag un­ter­zeich­nen. Er kann nach der Ein­rei­chung des Wahl­vor­schla­ges sei­ne Un­ter­schrift nicht zu­rück­zie­hen.

3 Die Quo­ren nach Ab­satz 1 gel­ten nicht für ei­ne Par­tei, die am En­de des den Wahlen vor­an­ge­hen­den Jah­res bei der Bun­des­kanz­lei ord­nungs­ge­mä­ss re­gis­triert war (Art. 76a), vor­aus­ge­setzt, dass sie in der ab­lau­fen­den Amts­dau­er für den glei­chen Wahl­kreis im Na­tio­nal­rat ver­tre­ten ist oder dass sie bei der letz­ten Ge­sam­ter­neue­rungs­wahl im glei­chen Kan­ton min­des­tens 3 Pro­zent der Stim­men er­reich­te.51

4 Die Par­tei nach Ab­satz 3 muss le­dig­lich die rechts­gül­ti­gen Un­ter­schrif­ten al­ler Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten so­wie der prä­si­die­ren­den und der ge­schäfts­füh­ren­den Per­so­nen ein­rei­chen.52

49Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2414; BBl 1993 III 445).

50Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2414; BBl 1993 III 445).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002 (AS 2002 3193; BBl 2001 6401). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014 (Na­tio­nal­rats­wah­len), in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 543; BBl 2013 9217).

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3193; BBl 2001 6401).

BGE

149 I 354 (1C_399/2023) from 25. August 2023
Regeste: Art. 34 BV, Art. 31 Abs. 1bis und Art. 77 Abs. 2 BPR; Nationalratswahlen vom 22. Oktober 2023; Unterlistenverbindungen zwischen Listen verschiedener politischer Parteien. Zulässigkeit der Beschwerde, insbesondere Qualifikation des Beschwerdeobjekts (E. 1). Einhaltung der Beschwerdefrist nach Art. 77 Abs. 2 BPR vor dem Staatsrat (E. 2). Wörtliche (E. 3.3), teleologische und historische (E. 3.4) Auslegung von Art. 31 Abs. 1bis BPR; demnach sind nur Unterlistenverbindungen zwischen Listen derselben Partei oder Gruppierung erlaubt (E. 3). Das Kreisschreiben des Bundesrates vom 19. Oktober 2022 an die Kantonsregierungen über die Gesamterneuerungswahl des Nationalrates steht im Einklang mit Art. 31 Abs. 1bis BPR (E. 4). Das Verbot von Unterlistenverbindungen zwischen Listen verschiedener Parteien verstösst nicht gegen Art. 34 BV (E. 5).

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