Bundesstatistikgesetz
(BStatG)

vom 9. Oktober 1992 (Stand am 1. September 2023)


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Art. 10 Bundesamt für Statistik

1 Das Bun­des­amt für Sta­tis­tik (Bun­des­amt) ist die zen­tra­le Sta­tis­tik­stel­le des Bun­des. Es er­bringt sta­tis­ti­sche Dienst­leis­tun­gen für Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des, üb­ri­ge Be­nüt­zer der Bun­des­sta­tis­tik und die Öf­fent­lich­keit.

2 Das Bun­des­amt ko­or­di­niert die Bun­des­sta­tis­tik und er­stellt ein­heit­li­che Grund­la­gen im In­ter­es­se der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich­bar­keit. Es er­stellt in Zu­sam­men­ar­beit mit den an­de­ren Sta­tis­tik­stel­len und nach An­hö­ren in­ter­es­sier­ter Krei­se das Mehr­jah­res­pro­gramm. Es führt in der Re­gel die Er­he­bun­gen durch und er­ar­bei­tet Ge­samt­dar­stel­lun­gen, so­fern die­se nicht durch den Bun­des­rat ei­ner an­de­ren Sta­tis­tik- oder Amts­stel­le über­tra­gen wer­den.

3 Das Bun­des­amt führt in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen ein Be­triebs- und Un­ter­neh­mungs­re­gis­ter (BUR) als Hilfs­in­stru­ment für die Durch­füh­rung von Er­he­bun­gen bei Un­ter­neh­men und Be­trie­ben. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass be­stimm­te An­ga­ben auch für per­so­nen­be­zo­ge­ne Zwe­cke im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ver­wen­det wer­den.

3bis Das Bun­des­amt führt in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen ein eid­ge­nös­si­sches Ge­bäu­de- und Woh­nungs­re­gis­ter (GWR). Zu­griff auf das Re­gis­ter für Zwe­cke der Sta­tis­tik, For­schung und Pla­nung so­wie zur Er­fül­lung ge­setz­li­cher Auf­ga­ben ha­ben der Bund so­wie je­der Kan­ton und je­de Ge­mein­de auf die­je­ni­gen Da­ten, die sein be­zie­hungs­wei­se ihr Ge­biet be­tref­fen. Der Bun­des­rat re­gelt die Füh­rung des Re­gis­ters und er­lässt nä­he­re Be­stim­mun­gen über den Da­ten­schutz. So­weit es sich um kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen An­ga­ben han­delt, kann der Bun­des­rat die Da­ten des Re­gis­ters öf­fent­lich zu­gäng­lich ma­chen.18

3ter Das Bun­des­amt führt in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den Hoch­schu­len ein Schwei­ze­ri­sches Re­gis­ter der Stu­die­ren­den als Hilfs­mit­tel für die Er­stel­lung von Sta­tis­ti­ken. Die Kan­to­ne und die Hoch­schu­len dür­fen An­ga­ben aus die­sem Re­gis­ter für Über­prü­fun­gen ver­wen­den, die der Wahr­neh­mung ih­rer fi­nanz­wirt­schaft­li­chen, ver­wal­tungs­tech­ni­schen und recht­li­chen In­ter­es­sen nach Mass­ga­be der In­ter­kan­to­na­len Uni­ver­si­täts­ver­ein­ba­rung vom 20. Fe­bru­ar 199719 die­nen. Der Bun­des­rat be­stimmt die für die­sen Zweck be­kannt zu ge­ben­den Merk­ma­le und die Mo­da­li­tä­ten der Wei­ter­ga­be.20

3qua­ter Das Bun­des­amt führt ein Stich­pro­ben­re­gis­ter als Hilfs­in­stru­ment für Er­he­bun­gen bei Haus­hal­ten und Per­so­nen. Die An­bie­te­rin­nen von öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­ten sind ver­pflich­tet, die da­für not­wen­di­gen Kun­den­da­ten dem Bun­des­amt zu lie­fern, so­weit die­se vor­han­den sind. Sie kön­nen für ih­ren Auf­wand teil­wei­se oder ganz ent­schä­digt wer­den. Die zur Mit­wir­kung an Er­he­bun­gen bei­ge­zo­ge­nen Stel­len dür­fen die Da­ten nicht für ei­ge­ne Zwe­cke ge­brau­chen. Die Da­ten des Stich­pro­ben­re­gis­ters dür­fen nur für Er­he­bun­gen ge­mä­ss die­sem Ge­setz ver­wen­det wer­den.21

3quin­quies Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.22

4 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten so­wie, nach Mass­ga­be ih­rer Un­ter­stel­lung nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3, die üb­ri­gen Or­ga­ne lie­fern dem Bun­des­amt zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben die Er­geb­nis­se und Grund­la­gen ih­rer Sta­tis­tik­tä­tig­keit und, falls er­for­der­lich, die Da­ten aus ih­ren Da­ten­ban­ken und Er­he­bun­gen.23

5 Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten und Sper­run­gen kön­nen in der Re­gel ei­ner Be­kannt­ga­be an das Bun­des­amt nur ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­den, wenn ein Bun­des­ge­setz die Wei­ter­ga­be oder Ver­wen­dung der Da­ten für sta­tis­ti­sche Zwe­cke aus­drück­lich aus­sch­liesst. Das Bun­des­amt darf die­se Da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 des vor­lie­gen­den Ge­set­zes so­wie Ar­ti­kel 39 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 202024 nicht wei­ter­ge­ben.25

18 Ein­ge­fügt durch Art. 10 des BG vom 26. Ju­ni 1998 über die eid­ge­nös­si­sche Volks­zäh­lung (AS 1999 917; BBl 1997 III 1225). Fas­sung ge­mä­ss Art. 24 Ziff. 1 des Zweit­woh­nungs­ge­set­zes vom 20. März 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5657; BBl 2014 2287).

19 AS 1999 1503

20 Ein­ge­fügt durch Art. 25 des Uni­ver­si­täts­för­de­rungs­ge­setz vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. April 2000 gül­tig bis 31. Dez. 2007 (AS 2000 948; BBl 1999 297).

21 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007921; BBl 2003 7951).

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007921; BBl 2003 7951).

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 35 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

24 SR 235.1

25 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 35 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

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