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Bundesverfassung
der Schweizerischen Eidgenossenschaft

vom 18. April 1999 (Stand am 13. Februar 2022)

Art. 106 Geldspiele 62

1 Der Bund er­lässt Vor­schrif­ten über die Geld­spie­le; er trägt da­bei den In­ter­es­sen der Kan­to­ne Rech­nung.

2 Für die Er­rich­tung und den Be­trieb von Spiel­ban­ken ist ei­ne Kon­zes­si­on des Bun­des er­for­der­lich. Der Bund be­rück­sich­tigt bei der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung die re­gio­na­len Ge­ge­ben­hei­ten. Er er­hebt ei­ne er­trags­ab­hän­gi­ge Spiel­ban­ken­ab­ga­be; die­se darf 80 Pro­zent der Brut­to­spie­ler­trä­ge nicht über­stei­gen. Die­se Ab­ga­be ist für die Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung be­stimmt.

3 Die Kan­to­ne sind zu­stän­dig für die Be­wil­li­gung und die Be­auf­sich­ti­gung:

a.
der Geld­spie­le, die ei­ner un­be­grenz­ten Zahl Per­so­nen of­fen­ste­hen, an meh­re­ren Or­ten an­ge­bo­ten wer­den und der­sel­ben Zu­falls­zie­hung oder ei­ner ähn­li­chen Pro­ze­dur un­ter­lie­gen; aus­ge­nom­men sind die Jack­pot­sys­te­me der Spiel­ban­ken;
b.
der Sport­wet­ten;
c.
der Ge­schick­lich­keitss­pie­le.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 fin­den auch auf die te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­stützt durch­ge­führ­ten Geld­spie­le An­wen­dung.

5 Bund und Kan­to­ne tra­gen den Ge­fah­ren der Geld­spie­le Rech­nung. Sie stel­len durch Ge­setz­ge­bung und Auf­sichts­mass­nah­men einen an­ge­mes­se­nen Schutz si­cher und be­rück­sich­ti­gen da­bei die un­ter­schied­li­chen Merk­ma­le der Spie­le so­wie Art und Ort des Spie­l­an­ge­bots.

6 Die Kan­to­ne stel­len si­cher, dass die Rei­ner­trä­ge aus den Spie­len ge­mä­ss Ab­satz 3 Buch­sta­ben a und b voll­um­fäng­lich für ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke, na­ment­lich in den Be­rei­chen Kul­tur, So­zia­les und Sport, ver­wen­det wer­den.

7 Der Bund und die Kan­to­ne ko­or­di­nie­ren sich bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben. Das Ge­setz schafft zu die­sem Zweck ein ge­mein­sa­mes Or­gan, das hälf­tig aus Mit­glie­dern der Voll­zugs­or­ga­ne des Bun­des und der Kan­to­ne zu­sam­men­ge­setzt ist.

62 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 11. März 2012, in Kraft seit 11. März 2012 (BB vom 29. Sept. 2011, BRB vom 20. Ju­ni 2012 – AS 20123629; BBl 2009 7019, 2010 7961, 2012 6623).