Bundesverfassung
der Schweizerischen Eidgenossenschaft

vom 18. April 1999 (Stand am 13. Februar 2022)


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Art. 140 Obligatorisches Referendum

1 Volk und Stän­den wer­den zur Ab­stim­mung un­ter­brei­tet:

a.
die Än­de­run­gen der Bun­des­ver­fas­sung;
b.
der Bei­tritt zu Or­ga­ni­sa­tio­nen für kol­lek­ti­ve Si­cher­heit oder zu su­pra­na­tio­na­len Ge­mein­schaf­ten;
c.
die dring­lich er­klär­ten Bun­des­ge­set­ze, die kei­ne Ver­fas­sungs­grund­la­ge ha­ben und de­ren Gel­tungs­dau­er ein Jahr über­steigt; die­se Bun­des­ge­set­ze müs­sen in­ner­halb ei­nes Jah­res nach An­nah­me durch die Bun­des­ver­samm­lung zur Ab­stim­mung un­ter­brei­tet wer­den.

2 Dem Volk wer­den zur Ab­stim­mung un­ter­brei­tet:

a.
die Volks­i­ni­tia­ti­ven auf To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­ver­fas­sung;
abis.118
...
b.119
die Volks­i­ni­tia­ti­ven auf Teil­re­vi­si­on der Bun­des­ver­fas­sung in der Form der all­ge­mei­nen An­re­gung, die von der Bun­des­ver­samm­lung ab­ge­lehnt wor­den sind;
c.
die Fra­ge, ob ei­ne To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­ver­fas­sung durch­zu­füh­ren ist, bei Un­ei­nig­keit der bei­den Rä­te.

118 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 9. Fe­br. 2003(BB vom 4. Okt. 2002, BRB vom 25. März 2003 – AS 2003 1949; BBl 2001 48036080, 20026485, 2003 3111). Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 2009, mit Wir­kung seit 27. Sept. 2009 (BB vom 19. Dez. 2008, BRB vom 1. Dez. 2009 – AS 2009 6409; BBl 2008 28912907, 2009 138719). Die­ser Bst. in der Fas­sung des BB vom 4. Okt. 2002 ist nie in Kraft ge­tre­ten.

119 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 2009, in Kraft seit 27. Sept. 2009 (BB vom 19. Dez. 2008, BRB vom 1. Dez. 2009 – AS 2009 6409; BBl 2008 28912907, 2009 138719).

BGE

145 I 207 (1C_338/2018) from 10. April 2019
Regeste: Eidgenössische Volksabstimmung vom Februar 2016 über die Volksinitiative "Für Ehe und Familie - gegen die Heiratsstrafe", Informationslage im Vorfeld der Abstimmung, nachträglich entdeckte krasse Unregelmässigkeiten, Auswirkung auf das Abstimmungsergebnis; Art. 5, 29, 29a, 34, 182 und 189 BV, Art. 10a, 11, 15 und 77 ff. BPR, Art. 82, 88, 89 und 100 BGG. Rechtsweg im Fall von nachträglich bekannt gewordenen Unregelmässigkeiten im Zusammenhang mit einer eidgenössischen Volksabstimmung (E. 1.1); Beschwerdefrist (E. 1.3); Verbot von echten Noven (E. 1.4); allgemeine Informationslage im Vorfeld einer Abstimmung als möglicher Beschwerdegegenstand (E. 1.5). Anforderungen an die Erläuterungen gegenüber den Stimmberechtigten, namentlich Grundsätze der Objektivität und Transparenz (E. 2). Falsche und lückenhafte Informationen, die vor der streitigen Abstimmung abgegeben wurden (E. 3.1-3.3); Verletzung der Abstimmungsfreiheit (Art. 34 Abs. 2 BV) (E. 3.4). Voraussetzungen für die Aufhebung einer Volksabstimmung bei nachträglich bekannt gewordenen Unregelmässigkeiten (E. 4.1); Auswirkung der Aufhebung einer eidgenössischen Volksabstimmung auf den Erwahrungsbeschluss des Bundesrats (E. 4.2); Aufhebung der streitigen eidgenössischen Volksabstimmung, weil die Unregelmässigkeiten krass sind, das Abstimmungsergebnis knapp ausfiel und die Rechtssicherheit gewahrt ist (E. 4.3).

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